Der Humor wurde hier bewusst
zurückgeschraubt, um der Idee um mordende Telefonbücher mehr Raum zu geben.
Diese Idee ist skurril genug um fast einen kompletten 30-Minüter zu tragen,
somit ist die Witzezurückhaltung ein guter Kniff. Gegen Ende wird der
Streifen jedoch eine Spur zu banal und auf der Stelle tretend um ihn wirklich weiter zu empfehlen. Handwerklich
ist er jedoch liebevoll umgesetzt,
und die reduzierte Komik stimmt auch in Gehalt und Witz-Wirkung, zumindest bis zur Durststrecke kurz vor Schluss. Interessant ist die professionelle Umsetzung, die man einem Film dieser Thematik gar nicht zugetraut hätte, zumal wir es hier mit einem Amateurfilm zu tun haben. "Angriff der Killertelefonbücher" schaut sich nicht selbstgedreht und schnell abgefilmt ebenso wenig. Das Bild wirkt professionell, Kamerapositionen stimmen, und die Darsteller geben sich richtig Mühe. Auf besondere Spezialeffekte setzt man nicht, was schon passt, da man sich mit der Grundidee des Streifens ja ohnehin der Lächerlichkeit preisgibt, und wieso sollte man einer solch an den Haaren herbeigezogenen Idee überzogene und glaubwürdige Spezialeffekte bescheren? "Angriff der Killertelefonbücher" weiß dass er Trash ist, er weiß dass er Schund erzählt, er setzt deshalb aber noch lange nicht den kompletten Film absichtlich in den Sand. Das Gegenteil ist der Fall. Hülse erzählt die abgedrehte Geschichte, als wäre sie das normalste auf der Welt. Der ruhige Stil, in den er seinen Streifen passend zum Schwarz/Weiß-Bild taucht, lässt gar nicht erst zu, dass sich auch der Film in seiner Art abgedreht schaut. Und dieses Zusammentreffen dieser beiden Extreme sorgt für den nötigen Charme - und war letztendlich auch das worum es dem Regisseur wohl ging. OFDb
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