Zwei Jahre nachdem Regisseur Kevin Tanney mit seinem spießigen „Witchboard“ einen halbwegs akzeptablen Beitrag im Bereich der biederen Horrorfilme abgeliefert hatte und damit seinen Einstieg in das Berufsfeld Regisseur gab, setzte er mit „Night Of The Demons“ ein etwas wilderes und freizügigeres Werk um. Die Ähnlichkeit inhaltlich zu „Dance Of The Demons“ ist durchaus gegeben, wenn man denn überhaupt ernsthaft von einer Handlung sprechen kann, den Kultstatus von dem von Dario Argento produziertem italienischen Werk besitzt Tenneys erster Teil einer bis in die 90er Jahre hineinreichenden Trilogie jedoch nicht. Zwar kennen eingefleischte Horror-Fans den Titel des Streifens, überragend bekannt ist er jedoch nicht.
Das muss auch nicht sonderlich überraschen. Zwar passiert in „Night Of The Demons“ immer etwas, inklusive Mutationen in tollem Dämonen-Make Up, Titten und blutigen Sequenzen, eine wirklich dynamische Erzählung, die das muntere Treiben auch munter wirken lässt, ist Regisseur Tenney jedoch nicht geglückt. Mit Blick auf spätere bessere, wenn auch nicht überragende, Filme wie „Pinocchio - Puppe des Todes“ und „Anthony 2“, kann man dem guten Mann nachsagen, dass er im Bereich des konservativem Horrorfilms mehr Talent besitzt, als in dem Bereich des Party-förderndem.
Eine schlechte Beleuchtung ist der Regie ebenso im Weg ein besseres Ergebnis abzuliefern wie die arg routinierten Kameraaufnahmen, die nie mit interessanten oder wenigstens psychologisch wirksamen Blickwinkeln zu trumpfen wissen. Der stumpfe, nie Atmosphäre versprühende Synthesizer-Soundtrack, wirkt so träge, dass auch er die gemäßigte Stimmung nicht hochschaukeln kann. Und selbst der recht putzig animierte Vorspann will nicht wirklich ziehen, auch wenn dort im Hintergrund ein richtiges Lied spielen darf, welches aber ebenfalls nicht wirklich zu rocken weiß. Da zudem auch noch die Darsteller recht hölzern spielen und die Synchronisation für die damalige Zeit ebenfalls recht kostengünstig und damit unwirksam umgesetzt ist, braucht man sich über das magere Ergebnis nicht mehr wundern.
Ein Total-Reinfall ist „Night Of The Demons“ trotz dieser vernichtenden Aufzählung nicht geworden, als Durchschnittsfilm ohne wirkliche Hoch- noch Tiefpunkte ist er Allesfressern des Genres gerade noch zu empfehlen, auch wenn er sich eigentlich zu theoretisch guckt. Identifikationsfiguren gibt es nicht, und zu den Dämonen hält man eher als zu den Helden. Die weibliche Hauptfigur ist gar so bieder gezeichnet, wie sie heutzutage nur noch in Parodien vorkommen würde. Da kann man jeden Mann verstehen, der diese Frau während einer Party für eine andere sitzen lässt, so sehr nervt sie mit ihrer jungfräulichen Art.
Da ist es fast schon schade, dass Tenney keinen bösen Schluss-Gag die Überlebenden betreffend bereit hält. Damit gerechnet habe ich schon, da die Heldin kurz vor ihrer Flucht von einem Dämonen gekratzt wird. Ist es nun gut, dass die altbackene Idee dass das Böse in der Heldin weiterlebt weggelassen wurde? Keine Ahnung, aber es wäre sicher besser gewesen als das was uns Tenney stattdessen als Pointe beschert.
All zu streng sollte man mit „Night of The Demons“ jedoch nicht umgehen, war er doch seinerzeit für ein Teenpublikum konzipiert, und ein solcher Film hat nun einmal nur eine geringe Haltbarkeitszeit, da Teenager älter werden und zukünftige Teenager-Generationen einen ganz anderen Kick im Horror-Genre suchen. Allesgucker des Genres oder Leute die den Streifen einst zu Teenager-Zeiten sahen, werden sicherlich noch ein wenig Freude beim Gucken empfinden, der Rest braucht sich dieses angestaubte Stück 80er Jahre-Kost aber nicht wirklich antun. Wer es trotzdem tut: Langeweile sieht anders aus. Ein wirksamer Partyfilm jedoch auch! OFDb
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