Was Regisseur Ted Nicolaou für seinen Stamm-Produzenten Charles Band abgeliefert hat, kann man als einen recht eigenständigen Film bezeichnen, der seinesgleichen sucht. Eine Alien-Thematik stößt auf den Komödienbereich, nicht frei von Thrill-Momenten und doch weit entfernt von der Gattung des Horrorfilms, eingetaucht in Hardrock-Momente, denen zwar der Stil zum klassischen Musikvideo fehlt, auf einen Vergleich diesbezüglich aber nicht gänzlich verzichten müssen.
Die Geschichte besteht aus allerhand bekannten Einzelteilen, die neu zusammengefügt wurden, so dass ein ungewöhnlicher Mix entstand zwischen Trash und für B-Film-Verhältnisse ernstzunehmendem Experimentiergeist, eingetaucht in eine auf wirr und schräg getrimmte Routinegeschichte. Ob das Ergebnis gelungen ist, lässt sich schwer beurteilen, besitzt „Cosmo“ doch seine Momente in denen er zu sehr auf der Stelle tritt, z.B. bei den zu lange eingespielten Hardrock-Momenten und fehlte es doch an wahrem Talent in irgendeinem Bereich, um „Bad Channels“ (Originaltitel) den Stempel Kunst aufdrücken zu können.
Andererseits entschädigen Quantitäten wie ein putziger Roboter, schleimige Alienpilze und eine optisch charmante Finalkreatur für den ein oder anderen Stillstand. Insgesamt würde ich das Ergebnis von „Cosmo“ eher als positiv ansehen, ist er für einen B-Movie doch recht mutig ausgefallen und weiß das wild zusammengewürfelte Szenario doch zu gefallen. Das fängt beim missverstandenen Radiomoderator und seinem Zwist mit einer TV-Reporterin an, das zeigt sich weiter in der irren Idee geschrumpfte junge Frauen in Glasbehälter zu stecken (höchstwahrscheinlich zum besseren Transport) und das weiß zu gefallen in den Ermittlungen des Sheriffs, der sich verzweifelt die wirrsten Augenzeugenberichte anhören muss, in der Hoffnung dem etwas Nachvollziehbares zu entnehmen, um sinnvoll ermitteln zu können.
Der Humor zieht seine Quelle also oftmals aus den Unglaubwürdigkeiten der Augenzeugen a la „Invasion Of The Saucer Men“, während dieser Themenbereich bezüglich dessen was der Radiomoderator erlebt auf lustige Weise das ursprüngliche Radiohörspiel von „Krieg der Welten“ auf den Kopf stellt: er weiß dass ein Außerirdischer sein Unwesen treibt, die Radiohörer glauben an die lustige Geschichte eines für seine Provokationen bekannten DJs.
„Cosmo“ zieht sein durchaus vorhandenes Potential somit aus verschiedenen Elementen seiner vielschichtigen Bestandteile, um ein spaßiges Stück Unterhaltungsfilm zu sein, das gar nicht erst den Versuch unternimmt niveauvoll oder intelligent sein zu wollen. Hinter der wirren Geschichte steckt keine Gesellschaftskritik, zwischen den Zeilen verbirgt sich nichts Philosophisches oder doppeldeutig Gemeintes. „Cosmo“ soll einfach einem Ausnahmepublikum jenseits des Mainstreams Spaß machen. Und in meinem Falle wurde dieses Ziel erreicht. Danke, Ted!
Fortgesetzt wurde der Film übrigens in „Tod im Spielzeugland“, der gleich drei von Charles Band produzierte Werke, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, zusammenführt. Neben dem hier besprochenen Streifen waren dies zudem „Dollman“ und „Demonic Toys“. Dass in der Fortsetzung eine andere Miniaturfrau überlebt hat als im Finale von „Cosmo“, könnte man als dreisten Fehler betrachten, macht aber eigentlich auch nur um ein weiteres die ignorante Grundhaltung Bands deutlich, der schon immer billig am Fließband produzierte. OFDb
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