Im selben Jahr des sympathisch schrulligen „FBI jagt Fantom“ schob Regisseur Hugo Grimaldi noch seinen zweiten und letzten Film hinterher, der trotz ähnlich naiver Umsetzung weit weniger zu gefallen weiß als der Grusel-Krimi zur Roboter-Doubel-Thematik. Die Geschichte selbst liest sich wie ein typisches Abenteuer vom „Raumschiff Enterprise“. Eine fremde Lebensform kommt an Bord und bedroht die Existenz der Menschen. Im speziellen Fall hier geht es um einen bösartigen Pilz. Wer von ihm befallen ist, wird von ihm komplett eingenommen. Das guckt sich fast wie mutiert, wirkt storytechnisch also ein wenig wie „Schock“, ist aber nur leicht themenverwandt, zumal befallene Menschen kaum vorkommen.
Der Pilz als die sich ausbreitende Seuche auf der Raumstation selbst ist der eigentliche Schauwert, der nach etwa 40 Minuten (viel zu spät) in Erscheinung tritt und wächst und wächst und wächst. Musikalisch wird der Pilz sinnbildlich vertont, was im Bereich der unfreiwilligen Komik endet, wenn wir die Geräusche vernehmen dürfen, welche die Pilze bei ihrer Vernichtung von sich geben. Ähnlich schrill wie der Klang vom Ungetüm aus „Die Rache der schwarzen Spinne“ erklingen da die Töne, nur nicht ganz so penetrant wie dort.
Das ist freilich nicht der einzig unfreiwillig komische Part des Streifens. Neben der obligatorischen blinkenden Lichter und der Weltraum-Modelle, die auch wie solche aussehen, weiß der Pilz an sich in seiner herrlich naiven Erscheinung und Fortbewegegungsart zu belustigen und die im Erscheinungsjahr noch so wichtige Botschaft, dass Amerika seine Helden nie im Stich lassen würde und eine menschennahe Regierung vertritt. Propaganda-Film du lebest hoch!
Das weiß zu amüsieren, absolut, aber die funktionierende unfreiwillige Komik kann nicht aufwiegen was der Streifen durch zu viel Ereignislosigkeit und nahezu uninteressantem Geschwätz an Negativmomenten aufbaut. Die Charaktere sind einem egal, und der Film viel zu sehr bemüht eine gute Geschichte zu erzählen, als dass tatsächlich genügend Charme entstehen könnte, dieses untalentierte abgefilmte Stück Weltraum-Abenteuer ins Cineastenherz zu schließen.
„SS-X-7 - Panik im All“ kann man durchaus gucken, aber ein gewisser Grad Langeweile geht mit einher. Talentiertere Mimen und ein besserer Regisseur hätten aus der an sich interessanten Geschichte sicherlich mehr herausholen können. Zumal der Plot um eine Zusatzidee ergänzt wird, in welcher der Captain der Weltraumstation nicht mehr zurechnungsfähig ist und die komplette Mannschaft in Gefahr bringt. Umgesetzt wie geschehen ist das Ergebnis leider ernüchternd ausgefallen. Quantitative Schauwerte in Form von Monster- und Mutationsszenen hätten „X 99 im Weltall“ (Alternativtitel) sicherlich noch mehr seiner anvisierten Ernsthaftigkeit beraubt, im Ergebnis diesen Streifen, den man gar nicht ernst nehmen kann wenn man bei klarem Verstand ist, aber aufgewertet.
Wie auch immer: Science Fiction-Nostalgiker können ruhig ein Auge riskieren, sollten aber nicht zu viel erwarten. Trash-Fans wird nur bedingt etwas geboten, zumindest wenn man sich cineastisch häufig in dieser Dekade amerikanischen Filmschaffens aufhält. Innovative Gimmicks oder Lustigkeiten hat „Mutiny in Outer Space“ (Originaltitel) eigentlich nicht zu bieten. Außer vielleicht dass die Lösung wie der Pilz zu bekämpfen ist, welche aus „Blob - Schrecken ohne Namen“ übernommen wurde, im völligen Widerspruch steht zu der Information woher der Pilz stammt. Und warum löst sich ein vernichteter Pilz eigentlich komplett auf ohne Spuren zu hinterlassen? Der Vapoorize-Effekt a la „Neid“? Laut dem im Film angegebenen Jahr wird dieses Spray aber erst in 10 Jahren erfunden. Es bleibt mysteriös... OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen