06.10.2014

GAMERA GEGEN BARUGON - FRANKENSTEINS DRACHE AUS DEM DSCHUNGEL (1966)

In einer Fantasy-Monster-Box lauerte mir Gamera auf unter der Ausrede Godzilla zu sein. Mein erster Gamera-Streifen mit der dreisten Titeltäuschung „Godzilla - Monster des Grauens“, den es aber u.a. auch unter den Titeln „Godzilla - Der Drache aus dem Dschungel“ und „Gamera gegen Godzilla“ gibt, unterhielt mich ganz gut in einem Mix aus freiwilligem Trash und einigen eher unbeabsichtigten Lachern. Die Story ist schön stupide, Gamera als Wesen als solches ebenso, und so soll es ja schließlich auch sein für den eingefleischten Japan-Monsterfan, eine Gattung Cineast zu der ich nicht zähle.

Interessant ist zunächst einmal, dass Gamera, der in der deutschen Synchronisation anders genannt wird, kaum vorkommt. Der Großteil der Story beschäftigt sich mit einem Drachen mit einem Horn auf der Nase mit dem Namen Godschilla. Ob das nur eine der Aussprachen für Godzilla ist, oder ob „unauffälligst“ auf ihn angespielt werden sollte, weiß ich nicht, denn wie gesagt kenne ich mich mit dieser Gattung Film kaum aus. Besagter Drache kann Eis versprühen und ist auch sonst ein unangenehmer Zeitgenosse, der den Menschen lästig wird.

Die bekommen das Monster zwar nicht bekämpft, aber zumindest finden sie heraus, dass man den Gegner durch künstlichen Regen in Schach halten kann. Mit diesem Regen wird Godschilla nicht nur schwächer, er wird gar vollkommen kampfunfähig. Das ist schon zum Schießen! Eine Operation „Operation Regenbogen“ zu nennen, weil eines der Viecher solche herbei zaubern kann, ist auch ein herrlich trashiger Einfall. Aber dies nur so nebenbei erwähnt!

Dass die Kreaturen in einem solchen Streifen die eigentlichen Hauptfiguren sind, war mir schon vorher klar. Dass die menschlichen Identifikationsfiguren als solche jedoch erst arg spät eingeführt werden, überraschte mich dann doch. In der ersten Hälfte von „Dragonwars - Krieg der Monster“ (Alternativtitel) verlassen sich die Verantwortlichen für den Inhalt ernsthaft darauf, dass die Viecher den Film so gut wie alleine tragen könnten. Ein Mann und eine Inselschönheit, gespielt von einer Darstellerin von der man nur einen Gesichtsausdruck vorgesetzt bekommt (wow, was‘n Schauspieltalent), werden zur zweiten Hälfte dann doch noch zur Identifikation für den allein gelassenen Zuschauer vor der Flimmerkiste. Dass das grade bei ihr  aufgrund der eben erwähnten Vielfalt ihrer Schauspielkunst nicht wirklich funktioniert wie geplant, dürfte klar sein.

Aber wie gesagt, „Panik - Dinosaurier bedrohen die Welt" (Alternativtitel) soll ohnehin nur Trash sein, ist als solcher also auch so gewollt, also stellt man sich ohnehin auf recht krude Unterhaltung ein. Ein solches Trivial-Werk soll schlicht Spaß bereiten, freilich um nebenbei aus der „Godzilla“-Welle ordentlich Geld abzugreifen, was die Moral des Streifens um so verlogener macht, in der es heißt dass Geldgier etwas schlimmes ist, und dass es gut wäre, wenn sie für immer aus der Welt verschwinden würde. Welt, wieviel weniger Trash-Filme hätten wir zu sehen bekommen, wenn es die Geldgier nicht gäbe? Und wieviel besser wären die ollen Monsterkämpfe im hier besprochenen Film ausgefallen, wenn man aus der Geldgier heraus nicht ordentlich Moneten gespart hätte, Moneten genug, um in solchen Szenen schlechter dazustehen als die „Godzilla"-Konkurrenz, die nun auch nicht gerade mit tollsten Spezialeffekten um sich schmiss.

Wurde ich unterhalten? Und ob! Hatte das Anspruch? I wo! Hätte das irgendwer verlangt? Sowieso nicht! War es mehr als amüsanter Durchschnitt? Nööö! Eine Offenbarung für den Durchschnitts-Zuschauer ist Gamera ohnehin nicht, und ich denke mal dass Japan-Monsterfans diesen Film auch nicht zu ihren Top 10 zählen werden. Aber denen reicht sicherlich ebenso wie mir das akzeptable Ergebnis zum Schnellverzehr.  OFDb

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