Dass sich in einer Monsterfilmproduktion für das amerikanische Fernsehen allerhand genre- und filmerfahrene Gesichter zusammengetan haben, hat noch lange nichts über die Qualität eines solchen Werkes zu sagen, zumal alle hier namhaften Beteiligten seit je her, meist im B-Film-Bereich, wechselhafte Qualität abgeliefert haben. Produziert haben „Camel Spiders“ u.a. Roger Corman und Jim Wynorski, der unter dem Pseudonym Jay Andrews auch gleich die Regie übernommen hat, Hauptdarsteller Brian Krause begann seine Karriere seinerzeit in einer der wichtigsten Rollen im Stephen King-Film „Schlafwandler“, während C. Thomas Howell in einigen Erfolgen wie „Soulman“ und „Hitcher - Der Highwaykiller“ dabei war, lange bevor er Stammdarsteller in Asylum-Produktionen wie „Krieg der Welten 3“ und „Der Tag an dem die Erde stillstand 2“ wurde. Geschnitten hat den hier besprochenen Tier-Horror Tony Randel, der für die Regie von „Hellraiser 2“ und einigen kleineren Horrorbeiträgen verantwortlich war.
Das Ergebnis dieser Zusammenkunft B-Film-erfahrener Dauergäste: Mittelmaß. Dass „Camel Spiders - Angriff der Monsterspinnen“ (Alternativtitel) nicht die langweilige Art Routine wurde, hat man wohl Jim Wynorski zu verdanken, der bereits in seinen Anfängen mit „Der Vampir aus dem All“ und „Shopping“ bewies, dass er das rechte Händchen für kleine Schundfilmchen besaß. Selbst billigst computeranimierte Spätwerke für das US-TV, wie „Island of Beasts“ oder „Gargoyles - Flügel des Grauens“ wussten sich trotz ihres müden Standards halbwegs frischer von Konkurrenzprodukten ähnlicher Produktionsbedingungen abzuheben.
Dies ist ihm mit „Camel Spiders“ zwar nicht geglückt, zumal der ansonsten gern verwendete augenzwinkernde Ton diesmal fehlt, aber aus irgendeinem Grund weiß die monotone, schon oftmals erzählte Geschichte nicht zu langweilen. Ehrlich, ich weiß nicht warum. Die Figuren sind so egal wie ihre Darsteller, das Drehbuch ist frei von Innovationen und verherrlicht ständig das US-Militär in seiner Pazifisten-feindlichen Orientierung, die Computereffekte sind so uninspiriert ausgefallen wie die Attacken der Viecher um die es zentral geht, und auch anderweitig, z.B. in den Bereichen Soundtrack und Kameraführung, weiß „Camel Spiders“ mit nichts aufzufallen. Alles an dem Werk ist billigste Routine.
Wie auch immer Wynorski es geschafft hat: man schaltet zumindest nicht zwingend vorzeitig aus, das Ergebnis ist, obwohl alles dagegen spricht, nicht zäh wie Kaugummi ausgefallen, weiß aber maximal besonders treuen Freunden des Tier-Horrors zu gefallen. Jeder andere Zuschauer wird mit den Schultern zucken und weiter zappen. Filmfreunde, die üblicher Weise nicht im Horrorbereich unterwegs sind, werden sich eventuell noch wundern, dass sie an „Camel Spiders“ wirklich gar nichts erschreckt hat, außer vielleicht die Penetranz wirklich völlig austauschbare Wege mit der Umsetzung dieses Streifens betreten zu haben. OFDb
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