An billig heruntergekurbelten Hai-Horrorfilmen hat es seit der 80er Jahre noch nie gemangelt, und seit dem Erfolg von "Sharknado" gibt es erst recht kein Halten mehr. Immer mehr kostengünstigst produzierte Tier-Horrorfilme mit den beliebten Beißern erblicken das Licht der Welt. Während manche (oft scheiternd) um einen reizvollen Aufhänger bemüht sind ("Sand Sharks", "Ghost Shark", "Zombie Shark", ...), kommen andere nach wie vor ungetarnt so simpel wie jedes Mal daher. So auch "Summer Shark Attack", dessen einzige Ungewöhnlichkeit zunächst darin besteht, dass die Viecher im Süßwasser unterwegs sind, was aber spätestens seit "Swamp Shark" auch kein neuer Ansatz mehr ist. Ohnehin hat sich bei Dauergästen und Stammproduzenten solcher Werke eine Gewohnheit eingeschlichen, die manch damals ungewöhnlich (meist auf die dämliche Art) Anmutendes zur Standardrezeptur hat werden lassen, das man mittlerweile einfach akzeptiert. Ob das nun der nimmersatte Appetit der Bestien ist, oder das hundeähnliche Verhalten, mit welcher sich die Haie anlocken lassen, längst spielen Filme wie der hier besprochene ganz selbstverständlich mit diesen Elementen, so dass wer Unerfahrenes, der sich als Zuschauer in einen solchen Film verlaufen hat, den Unfuggehalt der ganzen Chose noch stärker wahrnimmt, als der Stammgast.
Aufgrund dieser Gewöhnung ist man auch innerhalb eines wenig innovativen Aufhängers der immer gleichen Geschichte bemüht andere Schauwerte zu integrieren, was freilich schwierig ist in einem Filmbereich, der nur in wenigen, professionellen Ausnahmewerken, mit guten CGI-Effekten ausgestattet ist. Wie in fast allen TV- und Videoproduktionen dieser Art, so sind auch die Computereffekte in "Ozark Sharks" (Alternativtitel) ein trauriger Witz, aber auch eben einer, den man mittlerweile automatisch annimmt, da er ebenso wie eben erwähnte, moderne Sub-Genre-Klischees automatisch zu dieser Art Film dazugehört. Da also steigernde Sehwerte in diesem Bereich bei geringem Budget für Filmschaffende ohne individuelles Denken nicht möglich sind, muss woanders ein Aufhänger gefunden werden. Und diesen setzt man im hier besprochenen Werk bei der seit "Shaun of the Dead" beliebten Möglichkeit der ungewöhnlichen Bekämpfung gegen die Aggressoren an. Während die Haie bei ihren Angriffen typische Blutteppiche auf dem Wasser hinterlassen und aggressiv aus dem Wasser springen, da geht es den gefräßigen Fischen diesmal von Menschenseite aus abwechslungsreich an den Kragen. So plump dieser Aufhänger auch sein mag, er macht zumindest aus einem zunächst eher langweiligen Film einen halbwegs akzeptablen.
Unterhaltsam sieht anders aus. Was Misty Talley, die zuletzt den interessant klingenden "Santa Shark" abdrehte und auch ansonsten bislang nur Hai-Horrorfilme ablieferte (u.a. "Mississippi River Sharks"), hier abliefert ist, abgesehen von den abgedrehten Tötungsmethoden, der typisch einfallslose Standard mit nicht nennenswerter Handlung und uninteressanten Charakteren versehen. Letztgenannte bekommen zumindest ab und an lustige Zeilen in den Mund gelegt, und ohnehin ist "Summer Shark Attack" stets humoristisch untermalt. Aber wirklich aufregend ist das Ganze nicht ausgefallen. Die Haie leiden weit mehr als die Menschen, das ist der extremste Unterschied zu den Anfängen mit "Der weiße Hai" und Co. Und das ist es auch, was dem Streifen zumindest einen Restcharme beschert (wenn auch sicher nicht bei engstirnigen Tierschützern), denn auch in schlechter Animation bereitet es auf wundersame Art Freude beispielsweise einen Hai parallel zu einem Feuerwerksspektakel explodieren zu sehen. Dass solche Elemente bei uninteressanter Besetzung, einfallsloser Charakterisierung und allseits bekannter Handlung keinen kompletten Film gestemmt bekommen, dürfte jedoch jedem, außer der Geldgeber dieses Streifens, klar sein. Daran ändert auch manch überraschendes Ende einer angeblichen Hauptfigur nichts. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen