Nach "Rocky" war Sylvester Stallone scheinbar zunächst ins Visier der Sportfilm-Produzenten geraten, denn 5 Jahre nach besagtem Erfolg, der bereits die erste Fortsetzung "Rocky 2" nach sich zog, sollte er in "Flucht oder Sieg" den europäischen Fußball thematisieren. Zu Zeiten, in denen der gute Mann längst mit Werken wie "Rambo 2" und "Die City Cobra" zum Actionhelden wurde, da besann man sich dieses noch relativ kurz zurück liegenden Ursprungs, und Stallone sollte erneut einer Sportrichtung zugeteilt werden. Mehr noch, Stallone selbst steckte hinter der Idee von "Over the Top", und die kann man beim besten Willen nur als naiv bezeichnen, denn wer hält Armdrücken bitte für eine ernstzunehmende Sportart? Und wer möchte bitte ernsthaft einen Film zu dieser Thematik sichten? Ich weiß es nicht, aber es müssen schlichte Gemüter sein, weswegen es vielleicht gar nicht der verkehrte Weg war den fertigen Streifen in eine höchst blauäugige Mentalität zu tauchen, die sich extrem vom ohnehin schon naiven Kern vieler anderer Stallone-Filme abhebt.
Das von Stallone mitverfasste Drehbuch strotzt nur so vor Einfältigkeiten, simplen Blickwinkeln und psychologisch unsinniger Entwicklungen und steckt mitten im Wunschdenken von Stallone und den (nicht mitverantwortlichen) Disney-Studios fest, dass man alles im Leben erreichen kann, wenn man nur daran glaubt. Bereits in seiner ersten Phase, in der "Over the Top" mehr vom späteren "Der Giftzwerg" hat, als von einem Armdrückfilm, sprudelt die Naivität des Streifens in ihrer weltfremden Mentalität und dem festgefahrenen Schwarz/Weiß-Blick bezüglich Arm und Reich geradezu über. Mit unfreiwillig komischen Touch versehen, macht dieser blauäugige Dummfug jedoch überraschend viel Spaß - auch aufgrund der guten Besetzung des bösen Großvaters. Leider nervt der Filmsohnemann Stallones dafür um so mehr. Je mehr er in Papa einen tollen Menschen sieht, desto mehr nervt seine fröhliche Art. Aber eben auch diese unsympathische Besetzung wirkt wundervoll für herrlichen Film-Trash, den man beim besten Willen nicht ernst nehmen kann.
Richtig in die Scheiße setzt sich "Over the Top - Mein Daddy schlägt sie alle" (Alternativtitel) jedoch im letzten Drittel, welches aus dem Vater/Sohn-Drama endgültig einen Sportfilm macht. Und dieser will uns u.a. weiß machen, dass die Weltmeisterschaften im Armdrücken derart bedeutend ist, dass sie sogar auf Monitoren am Flughafen übertragen wird. Zwar macht der Streifen kein Geheimnis aus dem Proletentum des Pseudosports, da aber der einfache Mann von der Straße in seiner stumpfen Art gefeiert wird, bedeutet das keineswegs, dass der Film den Sport in einem realistischen Licht betrachten möchte. Dementsprechend schwankt der Streifen in dieser Phase zwischen harte Kerle-Plot und Proleten-Ehre, zwischen familiärer Tragik und dem Konzentrieren auf rein körperliche Lösungsmöglichkeiten aller Probleme, und da das Ganze wie ein Comicfilm anmutet, macht es tatsächlich Spaß diesem Blödsinn zu folgen. Wo in "Rocky" ein unter Extrembedingungen angestrengter Blick des Protagonisten Respekt erntet, da lebt in "Over the Top" bei ähnlichen Kameraeinstellungen und Gesichtsverzerrungen das Fremdschämen und Kaputtlachen auf, ebenso wie in den Interviewsequenzen von Hawks Gegnern. Eine ironische Distanz braucht man im Gesamtwerk nicht erwarten, "Meet Me Half Way" (Alternativtitel) ist so gemeint wie er abgedreht wurde und kann nur von höchst blauäugigen Menschen als ernstzunehmendes Drama angenommen werden. OFDb
Richtig in die Scheiße setzt sich "Over the Top - Mein Daddy schlägt sie alle" (Alternativtitel) jedoch im letzten Drittel, welches aus dem Vater/Sohn-Drama endgültig einen Sportfilm macht. Und dieser will uns u.a. weiß machen, dass die Weltmeisterschaften im Armdrücken derart bedeutend ist, dass sie sogar auf Monitoren am Flughafen übertragen wird. Zwar macht der Streifen kein Geheimnis aus dem Proletentum des Pseudosports, da aber der einfache Mann von der Straße in seiner stumpfen Art gefeiert wird, bedeutet das keineswegs, dass der Film den Sport in einem realistischen Licht betrachten möchte. Dementsprechend schwankt der Streifen in dieser Phase zwischen harte Kerle-Plot und Proleten-Ehre, zwischen familiärer Tragik und dem Konzentrieren auf rein körperliche Lösungsmöglichkeiten aller Probleme, und da das Ganze wie ein Comicfilm anmutet, macht es tatsächlich Spaß diesem Blödsinn zu folgen. Wo in "Rocky" ein unter Extrembedingungen angestrengter Blick des Protagonisten Respekt erntet, da lebt in "Over the Top" bei ähnlichen Kameraeinstellungen und Gesichtsverzerrungen das Fremdschämen und Kaputtlachen auf, ebenso wie in den Interviewsequenzen von Hawks Gegnern. Eine ironische Distanz braucht man im Gesamtwerk nicht erwarten, "Meet Me Half Way" (Alternativtitel) ist so gemeint wie er abgedreht wurde und kann nur von höchst blauäugigen Menschen als ernstzunehmendes Drama angenommen werden. OFDb
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