Billigfilmer Brian T. Jaynes brachte uns bereits ein Jahr zuvor den schlechten "Boggy Creek"-Neuversuch, da erwarte ich von solch einem Filmemacher nicht gerade eine gute Leistung. Umso überraschter darf man sein, dass sein "Humans Versus Zombies" sich zumindest halbwegs unterhaltsam schauen lässt, vorausgesetzt man erwartet in solch einer kostengünstigen Produktion keine Innovationen. Bereits der matte Farbton zeigt, dass man optisch mit nichts gut Abgefilmten rechnen muss, und so ist es auch. Ebenso hauen weder Zombies noch Bluttaten vom Hocker, gehen für eine derartige Billigproduktion jedoch noch in Ordnung. Der Film benennt sich nach einem Zombie-Rollenspiel, welches einige Studenten in diesem auf dem Campus spielen. Vielleicht ist manch einer enttäuscht, dass nur weniges auf dieser Idee weiter aufbaut, ich war hingegen erleichtert, dass uns dies erspart blieb. Statt einer pseudo-ironischen oder mit plumper Metaebene verseuchten Story wohnen wir der üblichen Chose zum Überleben eines Zombieszenarios bei, das sich in seiner Vorgeschichte jedoch einige Zeit lässt, bevor die Flut an lebenden Toten über die Protagonisten hinein bricht.
Diese erzähl-technisch etwas zu umständlich genutzte Zeit nutzt Jaynes, um uns die Figuren in aller Ruhe näher kennen lernen zu lassen. Die besitzen alle keine tiefgehenden Charaktere, sind in den wichtigsten Rollen jedoch ordentlich genug besetzt, damit sie dennoch auf schlichter Ebene funktionieren können. Man interessiert sich sogar ein bisschen für ihre Bedürfnisse, vielleicht auch weil das Treiben gelegentlich tatsächliche menschliche Züge aufkommen lässt. Da werden menschliche Verluste zu schmerzhaften Erfahrungen, und Zombies werden als das betrachtet, was sie sind: ehemalige Menschen. Dementsprechend ist in dem eher dialoglastig ausgefallenem Film auch nicht jedes Gespräch, dem wir beiwohnen, geistloser Natur. Sinnvolles wechselt sich mit Sinnlosem und Widersprüchlichen ab, so dass das Treiben innerhalb der bunt gewürfelten Truppe auch in ruhigeren Momenten nicht langweilt. Eine Dosis Verschwörungstheorie und Liebesgeschichte noch mit beigemischt, und fertig ist ein 08/15-Zombiefilm der humorbefreiten Art, der ein klein wenig besser unterhält, als es die Schnellschuss-Produktionen dieser Art üblicher Weise tun. Damit wird zwar nur der Allesgucker des Genres halbwegs glücklich, aber das ist immerhin auch schon etwas. OFDb
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