Die Mühe ist trotz allem zu bemerken, wenn mit Stop Motion, Gummimasken, Blut- und Matsche-Effekten und künstlichen Körpernachbildungen gearbeitet wird. Vor nichts zurückschreckend arbeiten manche Effekte gar auf der Grundlage von Standbildern, um mit ihnen handgemachte visuelle Tricks zu erzeugen. Wo manch ein Werk dieser Art langweilt, da ist "House of the Evil Dead" (Alternativtitel) kurzweilig umgesetzt. Glücklicher Weise läuft er ohnehin nur samt Abspann 63 Minuten, das tut ihm wahrlich gut. Mit einer guten Dosis schwarzen Humor und Splatstick versehen, jedoch ohne es damit derbe zu übertreiben, nutzt "Bloody Muscle Builder to Hell" (Alternativtitel) ein Minimum an Handlung, Schauplätzen und Darstellern (hauptsächlich drei an der Zahl) und lediglich grob oberflächlichen Charaktereigenschaften und setzt denen ein Maximum an Geschehen und Wahnsinn entgegen, jedoch nicht ohne zuvor mit der nötigen Ruhe in die Geschichte eingestiegen zu sein. Dann werden orientiert an Raimis Vorlagen Menschenkörper besetzt, Kontakte aus dem Jenseits in beide Richtungen hergestellt, Körperteile gejagt, einander getötet, zerhackt und gebissen, sowie zusätzlich auch vereinzelte Elemente aus "Bride of Re-Animator" und "Return of the Living Dead" verwendet.
Das Herz schlägt am rechten Fleck, man kann "Bloody Muscle Body Builder in Hell aka Japanese Evil Dead" (Alternativtitel) nie böse sein, ist er doch lediglich als schelmischer Filmversuch gedacht, der sich seiner Schwächen bewusst ist und diese zu zelebrieren weiß, ohne sich dabei anbiedernd anzufühlen. Und dank reflektierender Figuren kommt das geistlose Treiben zumindest nie stumpf daher und rettet sich immer, wie auch in anderen Bereichen, mit einem gewissen Grad Restniveau, nicht nur durch die ironisch gesetzte Distanz. Sicher erlebt man in "Jigoku no chimidoro massuru birudâ" (Originaltitel) nichts, was es nicht schon andernorts zu sichten gab, zumal er weder unheimlich, spannungsgeladen, noch atmosphärisch daher kommt. Aber er gehört zu der angenehmen Gattung Fan-Film. Gerade mit Blick auf den Großteil deutscher Amateurfilme weiß man ein Werk wie dieses zu schätzen. Zudem gefällt er mir wesentlich besser als Raimis Ur-Teil der Reihe "Within the Woods", oder der olle "Equinox", der ihn zu seinem Teufelstanz inspiriert haben soll, so wie sein Werk schließlich die Inspiration für den hier besprochenen Splatter wurde. OFDb
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