20.12.2020

TOTALE ANGST ÜBER DER STADT (1981)

Ein ähnliches Mysterium während der Geburten als Ausgangslage nutzend, wirkt "Angst" (Alternativtitel) wie die alternative Horror-Version eines "Das Dorf der Verdammten". Doch verhalten sich die Kinder im hier besprochenen Streifen natürlicher, was ihr psychopathisches Verhalten gut versteckt und sie erst spät verdächtig macht. Damit orientiert sich das Werk von Ed Hunt, der uns auch den wunderbaren "Das Gehirn" bescherte, eher an Filmen wie "Ein Kind zu töten" und "Kleine Teufel", gibt sich aber nicht deutlich der Erklärung einer Geisteskrankheit hin, wie es Letztgenannter, oder später auch "Mikey", tat, sondern schreibt das Verhalten der mordenden Minderjährigen allein der Sternenkonstellation ihres Geburtsmoments zu. Dieser esoterische Ansatz bereichert weder den Sehwert des Streifens, noch schmälert es ihn, ist die Erklärung des Warum in der hier inszenierten Variante des Killerkinder-Stoffes doch ziemlich egal, geht es doch rein um die verstörende Wirkung der Taten der Zöglinge, das Unbehagen die ahnungslose Gesellschaft um sie herum mitzuerleben, sowie die allmählich ahnenden Eingeweihten in ihrer Verzweiflung zu beobachten. 

Inszenatorisch wird stellenweise eine Stimmung der zeitgleich entstandenen Slasher wie "Freitag der 13." und "Die Forke des Todes" anvisiert, während der Spielort und manch andere Parallelen eher Richtung "Halloween - Die Nacht des Grauens" schielen. Perspektivwechsel zwischen Heldin und Täter wissen zu gefallen und rücken beide Seiten gleichermaßen ins Zentrum. Wie willkürlich das Ganze erzählt ist, fällt erst gegen Ende ins Gewicht, wenn die Geschichte weit weniger atmosphärisch düster endet, als ihr gut getan hätte und man immer mehr den Eindruck bekommt, dass die Verantwortlichen gar nicht so genau wussten, was sie mit "Bloody Birthday" (Originaltitel) eigentlich auf die Beine stellen wollten. Als Trivial-Verzehr geht "Creepers" (Alternativtitel) jedoch in Ordnung, eben weil er in der typisch trockenen Atmosphäre seiner Entstehungszeit kurzweilig und ernst genug erzählt ist, einige tolle Augenblicke bereit hält und letztendlich unterhaltsam genug das Grundlagen-Programm absolviert, welches man vom Horrorfilm für zwischendurch erwartet. 

Dabei wird sich nur bedingt an Vorbildern orientiert, "Kinder des Teufels" (Alternativtitel) ist nicht nach Schablonen-Vorgabe angefertigt, sicherlich verzeiht man ihm auch gerade deswegen sein unausgegorenes Erscheinen. Besser als der olle "Kinder des Zorns", der erst drei Jahre später nachrücken sollte, ist er definitiv ausgefallen, weniger theatralisch pompös inszeniert als "Das Omen" besitzt er eine schlichte, zurückhaltende Art, die ihn weit weniger reißerisch erscheinen lässt, als er vielleicht sogar gerne wäre. Denn eigentlich ist man im kompletten Film einzig auf die Schauwerte aus, psychologischen Hintersinn darf in "Creeps" (Alternativtitel) suchen wer will. Mir persönlich hat es zu dem gefallen, dass der wichtigste der drei mordenden Kinder mit dem noch sehr jungen Billy Jacoby besetzt wurde, der mir später auch in "Als Junge ist sie spitze", "Parker Lewis - Der Coole von der Schule" und "Dr. Alien" zu gefallen wusste.  OFDb

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