12.06.2022

ICH WEISS MAL WIEDER, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST (2008)

Der Film des bisher nur einmal tätigen Regie-Duos Stacey Edmonds und Doug Turner (Letztgenannter steuerte auch das Drehbuch bei) klingt wie eine weitere Komödie im Fahrwasser von "Scary Movie", ist es aber nicht. Und auch wenn der deutsche Titel dies suggeriert, so ist er nicht einmal eine Parodie auf "Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast". Zwar orientiert sich der Originaltitel "I Know How Many Runs You Scored Last Summer" ebenfalls direkt an besagtem Kinoerfolg, geht inhaltlich mit dem Verweis auf den Sport aber zumindest schon einmal in die richtige Richtung, geht es in dieser Horror-Komödie doch um einen Rächer, der Jahre nach Mobbing-Quälereien, die auch körperlicher Natur waren, seine Peiniger von einst ermordet, allesamt Cricketspieler. Auch im Versteck unter Polizeischutz schlägt er zu. Nun darf man fleißig Mörderraten spielen, sofern einen das Szenario zu packen weiß. Es fällt weit weniger witzig aus als vermutet, was zum einen an den nie wirklich funktionierenden Gags liegt, aber auch daran dass die beiden Regisseure trotz des albern klingenden Titels beide Genres gleichrangig einfließen lassen. 

So lobenswert das klingt, so sehr ist es dann auch in die Hose gegangen, schaut sich der gar nicht mal so übel gespielte Independentfilm doch rein handwerklich schon ziemlich plump. Uninteressante Kamerawinkel, ein Farbfilter der einen das billige Digitalbild geradezu aufs Auge drückt und ein Ton (Synchro wie Originalton) mit einem Störgeräusch im Hintergrund machen es einem nicht gerade leicht dem Streifen eine echte Chance zu geben. Freilich habe ich dies trotzdem versucht, man wird aber nicht wie bei "Bis das Blut kocht", "Zombie Driller Killer", "Day X" oder "Spaghettiman" mit einer netten Entdeckung belohnt. Der sich eher wie ein Amateurfilm anfühlende Streifen kommt einfach zu einfallslos daher. Zwar bietet er in Sachen Mord und nackte Haut so manchen Schauwert, und er kommt durch den Mangel an bierernster Umsetzung auch nie so verkrampft daher wie manch deutsche Hobby-Produktion, aber die an "Die Todesparty" und "Monster im Nachtexpress" angelehnte Geschichte wird letztendlich uninspiriert heruntergekurbelt, ohne dem Ganzen einen besonderen Sehwert, eine neue Idee oder wenigstens einen gekonnten Spannungsbogen zu bescheren. So bleibt das enttäuschende Fazit, dass der deutsche Titel das lustigste am kompletten Werk ist und die Duschszene (die es anbei auch unter den Extras der deutschen DVD-Veröffentlichung noch einmal gesondert zu sehen gibt) mit ihren recht detailreichen Aufnahmen eines glatt rasierten und natürlich geformten Frauenkörpers der interessanteste Moment des kompletten Streifens ist. Schade!  OFDb

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