Es mag sein dass geglückte Witze eingebaut sind, man bekommt sie vor lauter Abscheu und Ekel jedoch nicht mit, die diese Geschichte in ihrer zum Fremdschämen einladenden, alles außerhalb ihrer Blase ignorierenden Mentalität in ihrem Mangel an Empathie, Intelligenz und Kreativität verursacht. Der Grundplot ist völlig verändert, hat mit dem Original mit Mel Gibson lediglich noch die Grundidee und manche Gagübernahme (wie die Gedanken eines Hundes) gemein, und so braucht es nicht verwundern, dass "Was Männer wollen" nicht einmal treffsicher das Denken eines Mannes entdeckt, entlarvt oder gekonnt persifliert. Auch hier stützt man sich nur auf jene Klischees, die Glitzerfrauenheftchen über das andere Geschlecht propagieren, und letztendlich ist der Film damit und mit dem wesentlich plumperen Auslöser des Gedankenlesens als im Original selbstentlarvend, so dass mein Schimpfen hier nicht bloß reine Meinungsmache ist. Blickt man auf den verantwortlichen Regisseur muss man sich nicht wundern. Der hat mit "Der Babynator" nicht gerade Großes abgeliefert, mit "Monk" auch mal im angenehmen Mainstream mitgewirkt, zwar auch mit einem der besten Komiker der USA, Steve Martin, gearbeitet und somit mit "Im Dutzend billiger 2" einen passablen Film abgeliefert, es aber auch geschafft mit "Haus über Kopf" einen von Martins plumpesten Komödien abzuliefern. So schlimm wie "Was Männer wollen" war jedoch keines seiner mir bekannten Werke. Hier lässt sich beim besten Willen nichts mehr schön reden, im Gegensatz zu diesen ist dies eine Komödie für Hohlbrote, die jedes andere Publikum ausschließt. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
11.06.2022
WAS MÄNNER WOLLEN (2019)
2000 zeigte "Was Frauen wollen" wie stark eine für jeden zugängliche, einfache Erzählstruktur umgesetzt sein kann, um großes Kino hervor zu bringen. Die offizielle Neuverfilmung "Was Männer wollen", die ganz im Trend, wie der Titel bereits zeigt, die Geschlechter des Originalfilms vertauscht, zeigt hingegen was Mainstream im übelsten Fall sein kann. Aber vielleicht tut man damit auch dem Mainstream-Publikum Unrecht, schielt der Film doch lediglich auf eine kleine Zielgruppe innerhalb der Durchschnitts-Kinogänger, und zwar auf die oberflächlichen Schicki-Micki-Trullas, die es lieben Joy zu lesen, Beauty-Videos auf Youtube zu schauen und mehr Make Up passend zu ihren im Trend liegenden Klamotten aufzutragen, als es ihnen gut tun würde. Eine solche Person ist zumindest die Identifikationsfigur des Streifens, die im Gegensatz zum Egoisten des Originals nicht intelligent innerhalb ihrer verdrehten Wahrnehmung ist und aus dieser befreit werden muss, sondern naheliegende Wahrheiten selbst dann nicht erkennt, wenn ihr schwuler Assistent sie offen ausspricht. Diese Person ist nicht nur ein Egomane, sie ist auch dumm und unsympathisch und lädt nicht dazu ein ihr Glück zu wünschen, dass sich alles zum Besseren wendet. "What Men Want" (Originaltitel) badet derart penetrant in einer unangenehmen Mentalität, anstatt nur die Protagonistin diese leben zu lassen, dass das Zuschauen dieser sogenannten, leider auf jeden Hype aufspringenden, Komödie unerträglich wird.
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Müsste den Film nochmal schauen, um verlässlich gegen zu argumentieren, aber empfand ihn damals als sehr wohltuend. ;-) (Eule)
AntwortenLöschenSicher dass Du diesen meinst? Es gibt noch einen anderen Film unter dem selben deutschen Titel.
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