18.08.2022

BATMAN - YEAR ONE (2011)

Mit Blick auf den an sich nett anzuschauenden Vorgänger "Batman - Under the Red Hood" kommt "Batman - Year One" in der Figurenzeichnung besser animiert daher. Und das braucht auch nicht wundern, war doch Frank Millers Comicbuch die Vorlage dieses unterhaltsamen Einblicks in die Anfänge Batmans, und der ist nun einmal Legende in der Moderne der Abenteuer des Fledermausmannes. Weder Buch noch Film sind auf dem Niveau des ein Jahr später folgenden "Batman - The Dark Knight Returns", der quasi das Gegenstück des hier besprochenen Streifens darstellt, aber auch Year One kann sich sehen lassen. Dies weniger aufgrund einer überraschenden Geschichte, ganz im Gegenteil entsteht nach und nach alles wie wir es kennen, aber der Weg ist das Ziel, und dieses Sprichwort passte selten so tadellos wie hier, ist es doch aufregend zu erleben, wie es zu allem kam was dem Batman-Freund aus den üblichen Abenteuern bereits bekannt ist. 

Eine gute Entscheidung war es meiner Meinung nach den Großteil aus der Perspektive Gordons zu erleben, dessen Charakter so zwiespältig wie der von Bruce Wayne ist, und dessen persönliche Geschichte nicht minder interessant ist, neu in einer Region tätig, in welcher die Polizei korrupt ist, verletzbar durch die Schwangerschaft seiner Frau und sich zwischen den Stühlen befindend, wenn es um die Batman-Frage geht. Letztendlich erzählt Millers Geschichte, wie es zu der Überzeugung kam Batman vertrauen zu können. So weit wie im Folgewerk, dass Gordon die Identität Batmans bekannt ist, geht Miller jedoch nicht. Er hält sich an das Regelwerk der zugrundeliegenden Heftreihen, modernisiert und erweitert sie mit Respekt und durchdacht, und zeigt in Kleinigkeiten immer wieder seine Kenntnis der Materie auf. Schön sind die immer wieder auf jetzt noch nicht thematisierte Hauptgeschehnisse geschielte Vormomente kommender Ereignisse. Da darf Dent bereits dem Verbrechen den Kampf ansagen, Catwoman erfindet sich selbst ohne Batman zu begegnen, und auch anderweitige Verweise finden immer wieder am Rande statt. Das wirkt nie anbiedernd, aufdringlich oder überfrachtet, bereichert die Grundstruktur auf welcher das hier erzählte Hauptgeschehen aufbaut und überschattet es nie. Wie gesagt fehlt die Perfektion, die später in "Batman - Die Rückkehr des dunklen Ritters" und seinen beiden Verfilmungen ab 2012, zu erleben sind, aber "Batman - Year One" ist geistreich genug ausgefallen, um den Erwachsenen unter den Zuschauern ebenso ernst zu nehmen wie den Comic-Nerd.  OFDb

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen