06.02.2023

CAMP BLOOD 5 (2016)

Dustin Ferguson hatte mit dem fünften Teil der Reihe, der den Titel "Camp Blood 4" trägt, als dritter Regisseur dieser Amateurfilme um Killerclowns, den bis dahin schlechtesten Beitrag abgeliefert. Da ernüchterte es am Ende zu erfahren, dass der Film halbiert ist und vom selben Regisseur fortgesetzt wird. Zumindest dachte ich, dass es trotz aller anderen Makel und Fehlentscheidungen eine gute Idee ist, solch einen Film besser zu halbieren, anstatt 120 Minuten am Stück zu präsentieren. Das hätte selbst den geduldigsten Zuschauer dieser Art Film wahrscheinlich überfordert. Hat man "Camp Blood 5" jedoch gesichtet, ist dieses Argument hinfällig, denn es gab nichts zu halbieren. Der Streifen besitzt letztendlich nur geschätzte 20 - 25 Minuten neues Filmmaterial. Der Rest sind Szenen aus dem Vorgänger und aus anderen Filmen des Hobby-Regisseurs, die wir sehen dürfen, weil die Protagonistin sie im Fernsehen sichtet. 

Das neue Material hingegen besteht aus viel Geschwafel während einer Therapiesitzung, in welchen uns die Rückblicke aus Teil 5 präsentiert werden, aus Leergeschwätz in der Wohnung, sowie aus Hinhaltematerial vom Aufstehen nach Alpträumen, vom Umherlaufen und ähnlichem. Ein langsam laufender Abspann von 8 Minuten macht aus diesem Zusammenschnitt einer Nichtgeschichte 67 Minuten, die uns einen Film vorgaukeln sollen. Etwa 15 Minuten vor Schluss beginnt die Suche nach dem Killerclown, der die finale Tat des Vorgängerfilms beging, was sich noch bescheuerter schaut als sonst, da die Motivation der Heldin idiotisch ist, die Mitreisenden unnötig zu Kanonenfutter verarbeitet werden, und der Killerclown all die Jahre wohl im Wald auf die nächsten Opfer gewartet hat... herrlich. Dass der Mythos eines immer wiederkehrenden Clowns für die Gesamtreihe schwachsinnig ist, weiß zumindest der Kenner der anderen 5 Filme, war doch stets wer anders der Täter. 

Als Täter kann man wohl auch Dustin Ferguson bezeichnen, der die rar vertretenden Konsumenten einer solchen Amateurfilmszene lediglich finanziell ausbeutet, anstatt ihnen etwas zu schenken. Charles Band hat in "Puppet Master - The Legacy" mit dem hauptsächlichen Verwenden von bereits aus anderen Filmen bekanntem Material, etwas bezweckt, was dem Zielpublikum gefallen könnte, wenn auch nicht muss. Fergusons (leider nicht letzter) Beitrag der "Camp Blood"-Reihe, die mit ihrem ersten Regisseur einst so sympathisch begann, ist jedoch nur dreiste Geldmacherei, eine Verarsche an den Fan naiver Kost, einen Schlag ins Gesicht eines jeden Neugierigen, der sehen will was manche Menschen in ihrer Freizeit so für Horrorfilme drehen. Eine Daseinsberechtigung für diesen "Film" gibt es eigentlich nur des Geldes wegen. Scheinbar kann man mit solchen Werken doch so einiges verdienen, wenn es sich lohnt dafür eine derartige Täuschung auf das Stammpublikum loszulassen. 

Glücklicher Weise übernimmt in "Camp Blood 666" wieder ein anderer Amateurfilmer das Zepter. Vielleicht schafft der es ja endlich an das simple, aber unterhaltsame Niveau der ersten drei Teile anzuknüpfen. Ich werde davon berichten.  OFDb

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen