Als dritter Regisseur der "Camp Blood"-Reihe liefert Amateurfilmer Dustin Ferguson mit dem fünften, aber als Teil 4 betitelten, Teil der Reihe den bisher schwächsten Beitrag ab, obwohl er zur Entstehungszeit bereits 9 Jahre Hobby-mäßig Filme drehte und dabei meist berühmte, professionelle Exemplare fortsetzte, was er auch heute noch tut. Ob nun "The Amityville Legacy", "Cheerleader Camp - To the Death" oder "Nemesis 5 - The New Model" besser ausgefallen sind als der hier besprochene Film, weiß ich nicht, mit Ruhm bekleckert hat er sich jedoch nicht, setzte er diesmal doch lediglich Filme fort, deren Vorgänger ebenfalls Amateurfilme waren. Und gegen diese abzustinken ist schon etwas erbärmlicher, auch wenn die Teile 1 - 3 (mit Teil 3 ist "Within the Woods" gemeint) unterhaltsamer Natur sind. Aber selbst den arg mauen "Camp Blood 3 - First Slaughter" zu unterbieten, ist, engagiert hin oder her, ein Armutszeugnis.
Erstaunlicher Weise sieht es rein technisch und inszenatorisch zunächst so aus, als würde Ferguson den bislang professionellsten Teil der Reihe abliefern. So darf man manch nett abgefilmte Location (einmal sogar mühevoll im Zeitraffer eingefangen) bewundern, und oftmals nimmt sich der gute Mann zu Beginn jene Zeit für Nichtigkeiten und Aufbau von Stimmung, die anderen Amateurfilmern oft egal ist. Erstgenanntes bleibt im Laufe der Zeit erhalten, z.B. in einer schönen Lichtspielwanderung durch den Wald, die auf Amateurfilm-Niveau unglaublich atmosphärisch eingefangen ist. Letztgenanntes wandelt sich jedoch schon nach recht kurzer Laufzeit in sich endlos anfühlendes Filmlangziehen. Da werden innerhalb des ohnehin kurz laufenden Streifens zwei Lieder penetrant mit Füllszenen versorgt, nur um die Lieder zu präsentieren, nicht um mit den Szenen irgend etwas erzählen oder vertiefen zu wollen, und auch sonst heißt es Zeit schinden auf uninteressante Art. Letztendlich ist "Camp Blood 4" aber nur deshalb kurz ausgefallen, weil er mit "Camp Blood 5" zusammen gedreht wurde und lediglich mittendrin abgebrochen wird, was auch erklärt warum Ferguson als Regisseur für diesen "zurückkehrte".
Zumindest findet der Bruch an der richtigen Stelle statt, also zu einem Zeitpunkt wo sich die arg dünne Geschichte zu einem anderen, wenn auch vergleichbaren, Szenario wendet. Aber um frische Geschichten ging es ohnehin noch nie in besagter Reihe, letztendlich erzählte jede Episode das selbe in Grün, selbst First Slaughter, der die Thematik des Killerclowns nur streifte. Nun geht es glücklicher Weise tatsächlich wieder um einen Killerclown, was jedoch nicht viel nutzt, so erbärmlich wie dieser wirkt. Selbst mit aufgesetzter Maske zeigen Blick und Körper lediglich einen erbärmlichen Hempel, der keinerlei Gefahr versprüht, so sehr Ferguson auch mit diversen Blickwinkeländerungen auf den zunächst nur durch den Wald wandernden Irren versucht eine Bedrohung aufzubauen. Wenn das dünne und so gar nicht gut funktionierende Szenario nun noch dreist per Rückblicke auf den Vorgänger mit tatsächlich jedem noch einmal gezeigten Mord aus diesem lang gestreckt wird, dann kann man auch auf Amateurfilm-Niveau nichts mehr schön reden - zumal damit auch die Illusion verschwindet, dass es dem neuen Regisseur ausnahmsweise einmal nicht nur, wie sonst in der Horror-Amateurfilmszene leider üblich, um Goreeffekte geht. Eigene Bluteffekte sind dann allerdings tatsächlich rar gesät und zumindest auf dem üblich schlichten Niveau der Reihe getrickst.
Wem das reicht, der ist schon ein sehr genügsamer Horror-Fan, und das sage ich als jemand, der sich sogar von "Playing with Dolls" recht nett unterhalten fühlte. Wenn dem so ist, freue ich mich für die eine Person auf diesem Planeten, die mit "Camp Blood 4" etwas anfangen konnte. Ich für meinen Teil gehe jedoch, unbelehrbar wie ich bin, mit einem unguten Gefühl demnächst an den als Teil 5 betitelten Teil 6 heran, wann auch immer ich soweit sein werde. OFDb
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