Eigentlich nie für die Öffentlichkeit gedreht, wurde der hier besprochene 6-Minüter von seinem Schöpfer Sebastian Zeglarski, als Bonus auf die DVD zur Horror-Komödie "Zombiercalypse" gesetzt, versehen mit einem Vorwort wie der Teil einer kurz gedrehten, allmählich verloren gegangenen Serie gemeint war und dass man ihn somit als das sehen soll, was er ist: etwas das nie wer vermisst hätte, wenn es nie ausgebuddelt worden wäre. Bei der ersten Episode von Stuhl handelt es sich um ein Spezialeffekte-Experiment, um welches herum die schlichte Geschichte eines Bier trinkenden Mannes gedreht wurde, der nach einer Schnittwunde bemerkt, dass auch sein Blut bierlastig ist, und er Gefallen daran findet sich so lange den Lebenssaft abzuzapfen, bis er stirbt. Da man mit keinem Geniestreich rechnet, und der Streifen herrlich nüchtern (ironischer Begriff, ich weiß) und albern zugleich daher kommt, kann man ihm tatsächlich nicht böse sein, dass er theoretisch nichts erzählt. Er ist die angekündigte Fingerübung zum Austesten von Bluteffekten, deren trickreiche Umsetzung für jeden Laien leicht zu erkennen ist. Bis zur Blutorgie "A Fucking Cruel Nightmare" zwei Jahre später sollte Zeglarski noch einiges in diesem Bereich lernen, so ist es nett einmal den Anfängen beizuwohnen, so schlicht sie auch ausgefallen sein mögen. Freunde von Amateurfilmen, oder jene, die selbst schon einmal den ein oder anderen gedreht haben, können bei wenig Erwartung also ruhig einmal einen Blick in einen Film riskieren, der eigentlich keiner ist. Jeder andere wird mit dem Produkt ohnehin nichts anfangen können.
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