25.11.2023

STAR TREK - TREFFEN DER GENERATIONEN (1994)

Die Mannschaft um Captain Kirk nahm 1991 mit ihrem sechsten Kinoabententeuer Abschied aus dem "Star Trek"-Universum, doch die Crew um Picard bekam für ihr erstes großes Leinwandabenteuer Unterstützung von zumindest einigen Gesichtern dieser ersten Crew. Während Chekov und Scotty nur zu Beginn ihre Auftritte absolvieren, findet Kirk seinen Platz außerhalb der Vorgeschichte auch im Finale, wo er nicht nur als Gast fungieren darf, sondern entscheidend den Schluss der Geschichte beeinflusst und den Stammzuschauer des Franchise emotional stark berühren wird. Das fürs Kino theoretisch etwas zu banale Abenteuer wird somit spätestens in der Schlussphase ein immerhin emotionales. Schlecht ist es nicht, aber sicherlich hat man etwas mehr erwartet nach solch einfallsreichen Kirk-Abenteuern im Kino und Picard-Folgen im Fernsehen. "Star Trek: Generations" (Originaltitel) sättigt, besitzt keine Durchhänger, weiß auf seine fast zweistündige Laufzeit angenehm zu unterhalten, aber er hinterlässt bei mir den Eindruck, dass sämtliche Figuren beider Generationen zu sehr zu Nebenfiguren ihres eigenes Abenteuers verkommen, selbst Picard, der noch am ehesten im Zentrum der Ereignisse steht. 

Seine komplette Crew wird für die Finalereignisse nicht benötigt. Kirk, der die ganze Zeit aussetzte, wird stattdessen plötzlich unglaublich wichtig. Sicher bewegt es, beide Captains gleichrangig solidarisch zusammen agieren zu sehen, das ist schon ein besonderer Kinomoment. Aber es zeigt gleichzeitig den mangelnden Respekt gegenüber der anderen Figuren. Und so schön es auch ist, dass man mit dem siebten Kinofilm von "Raumschiff Enterprise" noch einmal ein Retrogefühl für die alte Zeit entwickeln möchte, es geht leider auf Kosten der wichtigen Figuren von "Star Trek - The Next Generation". Von denen bekommt der Darsteller des Data die meiste Aufmerksamkeit, sicherlich nicht zufällig, ist er doch neben Patrick Stewart der vielseitigste Mime einer TV-Mannschaft, die sich nun im Kino beweisen muss. Wirklich geglückt finde ich seine Sub-Story darüber, dass er von nun an Gefühle empfinden kann, jedoch nicht. Denn sie kommt inmitten der anvisierten Hauptgeschichte zu kurz. Und selbst diese vernachlässigt manch wichtigen Aspekte auf Kosten des Retroziels. Warum konnte man sich nicht näher mit dem kosmischen Band befassen? Welchen Wert hat es, wenn es doch nur Illusionen vorweist? Und warum will die weise Guinan, die nach ihrem Fehlen in Staffel 7 nun zurück ist, dorthin zurück, wenn doch selbst simpler gestrickte Naturen, wie die beiden Captains, die trügerische Natur dieses Phänomens erkennen? 

Hier hätte man einiges vertiefen können, was nicht nur philosophisch bereichert hätte, sondern auch emotional. Durch das zu geringe Beachten dieses theoretisch zentralen Punktes der Geschichte, wirkt manches undurchdacht, unlogisch, ohne dass dies so sein müsste. Es ist das Glück des Films, dass jeder seine Rolle herzlich und professionell, wie gewohnt, durchzieht, die Geschichte kurzweilig, abenteuerlich und emotional genug ausgefallen ist, und auch die Gäste (u.a. Alan Ruck und Malcolm McDowell als Oberschurke) passend besetzt geben was sie können. Warum man mit den weiblichen Klingonen ausgerechnet die mitunter gewöhnlichsten Schurken der TV-Serie um Picard mit an Bord holte, verstehe ich wiederum nicht, aber es beschert mir eine Genugtuung, dass sie die Geschichte nicht lebend verlassen werden und nie wieder wertvolle Sendezeit verschwenden werden. Um eine andere Figur, die ihr Leben lassen muss, tut es umso mehr leid. Ihr Tod beschert dem theoretisch austauschbaren Abenteuer eine Schwere, sowie eine tiefe Bedeutung im "Star Trek"-Kosmos und wirft eine düstere Wolke über die eigentlich bunt gehaltenen Erlebnisse dieses Filmes. Erst recht wenn man bedenkt, was die Alternative dieser Figur im Nexus hätte sein können. Oder nicht? Nun, um das zu beantworten hätte der Film dieses Phänomen nicht so kurz halten dürfen.  Wiki

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