Die Vergewaltigungsszenen beider Filme sind hingegen vergleichbar, sie sind hart, arg lang gezogen und fordern die Nerven des Publikums heraus. Aber dass dieses nicht weg gucken kann in diesen (nicht explizit dargestellten) Szenen, passt zu der Botschaft, zeigt neben dem reißerischen Element auch das was man nicht sehen will, aber etwas das einem hilft zu verstehen, was einem selbst nie passiert ist. Da kommen passend zum Zeitgeist noch ein paar Karateszenen als Schauwert hinzu, das Drehbuch ist, typisch Reißer, voll von Logiklücken, gerade Richtung Finale, wenn die taffen Girls den mittlerweile zum Mörder gewordenen Vergewaltiger arg dümmlich in die Falle gehen, aber dieser Mix aus Pulp, Trash, ernstem Anliegen, Empathie und Frauenpower entwickelt eine ganz eigene Energie, die "Rape Squad" (Alternativtitel) zu einem interessanten und kurzweiligen Werk für ein nicht zu strenges Publikum macht. Dass der Film in Deutschland erst in den 80er Jahren per VHS veröffentlicht wurde, verdankt er der Tatsache, dass der Hauptaggressor von "The Violator" (Alternativtitel) eine Eishockeymaske trägt und der erfolgreiche Jason dies seit "Und wieder ist Freitag der 13." ebenfalls tat. Also wurde die Maske deutlich aufs Cover gepackt und fertig war das Mitschwimmen einer Erfolgswelle, trotz völlig anderem Produkt. "City Monster" mag nichts Geistreiches sein, und vom moralischen Standpunkt her ist er, trotz allem was er zu dem Thema richtig macht, eher primitiver Natur. Aber er funktioniert als dreckiger Rache-Thriller und liefert das ab, was sein Zielpublikum sich wünscht - ganz ohne blutige Exzessen. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
07.01.2024
CITY MONSTER (1974)
Das muss man erst einmal schaffen. Da liefert Regisseur Bob Kelljan, der mit seinem Erstling "Junges Blut für Dracula" einen eher mauen Horrorfilm inszenierte, mit "Act of Vengeance" (Originaltitel) einen typischen Autokino-Reißer mit Gewalt, nackter Haut, selbstgerechter Vergeltung und fragwürdiger Moral ab, und trotzdem ist er, aus diesbezüglich ignoranteren Zeiten stammend, ein Plädoyer für mehr Verständnis von vergewaltigten Frauen, bietet ihnen ein Sprachrohr, zeigt auf was da mit Schuldzuweisungen, Demütigungen vor Gericht und bei der Polizei und im Volksmund, welches sich zur Thematik belustigt, anstatt es ernst zu nehmen, falsch läuft und zeigt dafür, dass er eigentlich ein voyeuristisches Werk ist, Mitgefühl und Empathie gegenüber jenen Vertretern des schwachen Geschlechts, die derartiges erleben mussten. Die Opfer entpuppen sich trotz alledem als taff, als emanzipiert, belassen es nicht bei besagter Opferrolle, also wird Selbstjustiz verübt. Im Gegensatz zu dem etwas Themen-ähnlichen "Ich spuck auf Dein Grab", der vier Jahre später erschien, findet dies im Team statt und nicht übertrieben gewalttätig.
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1970-1979,
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