07.01.2024

DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK (1980)

Während "Das Imperium schlägt zurück" allgemein als der beste "Star Wars"-Film gilt, war er für mich immer der schwächste Teil der ursprünglichen Trilogie. Ich habe ihn mehr als einmal gesehen, aber auch nicht so oft wie "Krieg der Sterne" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", und kann mein stiefmütterliches Verhalten ihm gegenüber heute nicht mehr nachvollziehen. Ich empfinde ihn heutzutage als gleichwertig, bevorzuge keinen der drei mehr, aber es ist freilich dennoch auffällig, dass er der alleinstehende Versuch (zumindest bis "Rogue One") war, der Reihe einen erwachseneren Ton zu bescheren, kommen Episode 4 und 6 doch verspielter, mit kindlichem Gemüt versehen daher. 
 
Das heißt nicht, dass "The Empire Strikes Back" (Originaltitel) seine Magie und seinen Hang zu einfallsreichen Welten und Lebewesen verloren hätte. In ihm erscheint zum ersten Mal Yoda, die Eiswüste beeindruckt, der Kniff mit der Meteoritenhöhle, die keine ist, erweckt jedes Mal auf ein Neues das Kind in mir, das Schicksal Solos und sein Machospruch sind legendär, das mit "Krieg der Sterne" erschaffene Universum wird gekonnt erweitert und die Mystik der Macht vertieft. Dies diesmal mit mehr Blick auf die dunkle Seite, was ein entscheidendes Element des ernsteren Tons ist. Aber auch das Imperium kommt düsterer und weit weniger filmschurkisch daher, der Sieg am Ende ist ein geringer, das was den Helden widerfährt ist bedrohlicher und hoffnungsloser, das darf sich "Star Wars V - Das Imperium schlägt zurück" (Alternativtitel) als Mittelteil einer Trilogie alles erlauben. Auch im grimmigeren Ton sprechen wir aber immer noch von einem FSK 12-Film. Das von George Lucas erschaffene Werk bleibt somit familienfreundlich, aber das was erzählt wird ist rauer, auch im zwischenmenschlichen Umgangston der Guten, so sehr der von Irvin Kershner inszenierte Teil auch auf Solidarität, Freundschaft, Liebe, Ehre und Menschlichkeit setzt. 
 
Während die Musik sich weitestgehend auf den Kompositionen des Erstlings ausruht, wissen die handgemachten Figuren und Welten (nach nur einmaliger Sichtung damals, werde ich die Trilogie nie wieder in der Special Edition-Version gucken) mit Neuerungen und Erweiterungen das bisher erschaffene Universum zu erweitern, bzw. um ein weiteres zu komplettieren, ohne der bis dahin gezeigten Vision zu schaden. Einzig einige, kleinere Unstimmigkeiten mit dem Erstling, gerade wegen der neu entdeckten Verbindung zwischen Luke und Lord Vader, sind enthalten, so mächtig wie der rechte Arm des Imperators (im ersten Teil noch Kaiser genannt) doch eigentlich dank der dunklen Seite ist und dennoch in Teil 1 nichts bemerkte. Doch auch mit ernsterem Grundton geht es in "Das Imperium schlägt zurück" noch immer Hauptsächlich um Unterhaltung, da blickt man nicht all zu streng auf die Logik. Naivität und geklaute Elemente aus etlichen Legenden und Geschichten bestimmen das Geschehen ebenso wie der hohe Grad an Kreativität. Und mag die Reihe auch nicht zu den Trivialfilmen zählen, so ist sie doch trotzdem lediglich Popkorn-Kino und keine ernstzunehmende Science Fiction, wie es "Planet der Affen", "Der Omega Mann", "Die Delegation", "Welt am Draht" und sogar noch "Alien" waren. Es ist eher seine kindliche, abenteuerliche, mitreißende Art, die mich so begeistert auf die Ur-"Star Wars"-Reihe blicken lässt. Also nicht falsch verstehen, sie ist überragend in dem was sie sein möchte, der Dreiteiler ist zu Recht legendär.  Wiki

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