10.03.2024

DOCTOR WHO - DER FILM (1996)

Als die 1963 gestartete Science Fiction-Serie "Doctor Who" 1989 eingestellt wurde, bestand kein Interesse mehr an dem Stoff. An eine Wiederbelebung glaubte man beim Heimatsender nicht, aber immerhin schon 1996 versuchte man es mittels eines TV-Filmes dennoch. Moderner umgesetzt als zuvor, mit der Stabübergabe des letzten Doctor Whos allerdings im Gepäck, bevor die Transformation zum neuen Doktor beginnt, sollte es jedoch lediglich bei diesem Film bleiben, ein Neuanfang wurde damit nicht ausgelöst. Erst mit der 2005 begonnenen Neuverfilmung der Serie, ebenfalls unter dem Titel "Doctor Who" erschienen, sollte sich wieder ein Erfolg einstellen, und wie wir mittlerweile wissen, sollte dieses Publikumsinteresse sogar noch bis heute anhalten. Wer den TV-Film der 90er Jahre gesehen hat, wird trotz sympathischer Verbeugung vor dem Original feststellen, dass er nicht das Zeug hatte neue Fans zu gewinnen. Zu dünn fällt der Plot aus, mit zu wenigen phantastischen Ideen ist das zu lang ausgefallene Abenteuer angereichert, das sich nur schleppend vorwärts bewegt, innerhalb einer Geschichte, die weder innovativ, noch interessant ausgefallen ist. 

Egal ob der Schurke ebenfalls ein Zeitwächter ist, es wird nur das übliche Gut gegen Böse in der Gegenwart der Erde zelebriert, in einer Handlung, in der es darum geht wer schneller von beiden agiert. Da werden Menschen betrogen und beeindruckt, da wird der Glaube einer Ärztin vom Irrsinn des Doktors, bishin zur Entdeckung, dass er die Wahrheit sagt, lieblos nebenbei und viel zu schnell abgefrühstückt, insgesamt fehlt es "Doctor Who: Enemy Within" (Alternativtitel) am gewissen Etwas. Oberflächliches Interesse weiß er zu entfachen, aber weder genügend Witz, Charme, noch Abenteuerlust will sich hier breit machen, auch der Doktor selbst bleibt blass. Vergleicht man den TV-Film mit der Pilotfolge der 00er Jahre-Serie, sieht man den Unterschied zwischen kreativer Energie, die zurecht geliebt wurde, und dem eher einer vergangenen Ära nacheifernden Versuch, etwas zu kopieren, dessen Zeit scheinbar abgelaufen war - zumindest unter den Händen inspirationsloser Autoren und Produzenten. Who ist diesmal anbei halb Mensch, die Tardis ist innen noch größer als sonst und entpuppt sich als komplettes Schloss, und diverse Teilaspekte der Geschichte kennt man aus "The Hidden", "Alienkiller", "Howard the Duck", "Masters of the Universe" und vielen anderen Science Fiction-Stoffen, die auf der Erde der Gegenwart spielen. Die Geschichte ist in der nahen Zukunft im Jahr 1999 angesiedelt, um den Milleniumaspekt einbringen zu können, was sich jedoch als verschenkte Idee erweist, so wenig wie das Drehbuch daraus macht. Und die Wiedererweckung zweier Begleiter des Doktors, aufgrund einer zu emotionalen Tardis, mutet am Ende der Geschichte angekommen plump, anstatt charmant irrwitzig oder bizarr an.  Wiki

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