Gerade erst im mexikanischen Ort der neu erworbenen Puppenfabrik des Vaters angekommen, bekommt die Tochter eine Puppe der Vorbesitzerin geschenkt, in welche das böse Geheimnis eines in Vergessenheit geratenen Stammes gewandert ist, dessen Tempel im Zuge einer archäologischen Ausgrabung in der Nähe besagter Fabrik gerade neu entdeckt wird. Die Tochter baut eine unheimliche Nähe zur mordenden Puppe auf...
Im Schatten der Mayas...Mag "Dolly Dearest - Die Brut des Satans" (Alternativtitel) auch im Fahrwasser des Erfolges von "Cucky - Die Mörderpuppe" entstanden sein, so guckt er sich doch trotzdem erfrischend eigenständig. Dies nicht erst durch den Ausgrabungs-Hokuspokus mit exotischen Tempelräumen, sondern auch in den Puppenszenen selbst, welche der Tricktechnik der populären Konkurrenz in nichts nachstehen. Durch den Einfluss der Puppe gewandelt, steht die Mutter stärker im Fokus, als die Tochter. Sie muss ihre geliebte Tochter retten, und dies fast ausschließlich auf sich gestellt, so intensiv wie der Vater Zeit in die zu voreilig gekaufte Ruine von Fabrik stecken muss, und so abgelenkt wie der Sohnemann von der Faszination einer beeindruckenden Ausgrabungsstätte ist. Zum interessanten Grundgerüst des durchaus atmosphärisch geratenen "Dolly Dearest" gehört es u.a., dass besagte liebende Mutter ziemlich kühl von Denise Crosby interpretiert wird. Es scheint als spiele sie schlichtweg ihre kühle Rolle aus der ersten Staffel "Star Trek - The Next Generation" weiter, obwohl es nicht zum anvisierten Rollenbild passt. Damit wirkt sie strenger, als es emanzipiert dargestellt notwendig wäre, aber nur im ersten Eindruck unglaubwürdig, eben weil sie lediglich nicht dem Klischeebild einer derartigen Rolle entspricht.
In wie weit das beabsichtigt ist, oder nur angenehmer Nebeneffekt, lässt sich schwer sagen, festzustellen ist jedoch, dass ansonsten jegliches Klischee in Rollen und Genremustern vorzufinden ist. Das mag das Ergebnis etwas routinierter erscheinen lassen, als es nötig gewesen wäre, wie bereits erwähnt schadet es dem Unterhaltungswert des abgelieferten Produktes keineswegs, zumal der Zuschauer stets auf Trab gehalten wird. Regisseurin Maria Lease konnte bereits 21 Jahre zuvor als Schauspielerin Erfahrung zu diesem Thema in "Sinthia, the Devil Doll" sammeln und war auch an "Draculas Bluthochzeit mit Frankenstein" vor der Kamera beteiligt. Hinter der Kamera eigentlich für die Inszenierung von Pornofilmen tätig, ist "Dolly Dearest", abgesehen von ein paar Folgen "Palm Beach-Duo", die einzige Regiearbeit außerhalb des Nackedeibereiches. Zwar finden sich ein paar schlichte Erotikspielereien ein, jedoch welche wie sie im Horrorfilm zu dieser Zeit in den USA üblich waren. Von der Hardcoreherkunft Leases ist somit nichts zu bemerken, weder Störelemente dieser, noch anderer Art, sind enthalten. Ihr Horrorfilm guckt sich zügig inszeniert, mit einigen wenigen Überraschungen im Gepäck und einer Puppe im Zentrum, die wie geschaffen für einen Film über böses Spielzeug ist. Von meiner Seite aus hätte Dolly wiederkehren können, aber zu einer Fortsetzung ist es leider nie gekommen. OFDb
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