Shrek hat ein gemeinsames zu Hause mit der Frau die er liebt, hat
drei wundervolle Kinder und viele Freunde. Und doch sehnt er sich in
jene Zeit zurück, in der er der gefürchtete Oger war. Rumpelstilzchen
bietet dem unglücklichen Monster einen Vertrag an, der es Shrek
ermöglicht für einen Tag wieder das furchterregende Monster zu sein. Als
Gegenleistung muss der Oger auf einen Tag aus seiner Vergangenheit
verzichten. Shrek willigt ein, ohne zu wissen, dass Rumpelstilzchen
damals das Königreich überschrieben bekommen hätte, wenn Shrek nicht
Prinzessin Fiona aus dem Drachenturm befreit hätte. Nach Unterzeichnung
des Vertrags findet sich der Grünling in einer fremden Alternativwelt
wieder, in der jeder wie gewünscht vor ihm Angst hat, in der aber keiner
seiner Freunde ihn kennt und Rumpelstilzchen Herrscher über Weit Weit
Weg ist. Nur ein Kuss bis Sonnenaufgang zwischen Shrek und Fiona kann
verhindern, dass dieser Zustand dauerhaft besteht. Fiona ist jedoch
keineswegs an einen Kuss des ihr unbekannten Oger interessiert, ist
diese doch eine knallharte Kämpferin, die gerade in den Vorbereitungen
zur Revolution gegen Rumpelstilzchen steckt...
Shreklich brav...
Bereits vor Teil 3 kündigten die Dreamworks-Studios an, mit Teil 4 würde die Reihe um den grünen Oger Shrek ihr Ende finden. Eine solche Ankündigung weckt Interesse, erwartet man doch eine Geschichte, die einen deutlichen Abschluss präsentiert, ein Ende, dass ein bestimmtes Kapitel schließt.
Als ich erstmals von der Geschichte von „Für immer Shrek“ erfuhr, wuchs meine Neugierde noch ein Stückchen an, klang die Idee doch verlockend, die Figuren der Reihe mal alternativ in einer anderen Gegenwart zu erleben. Da ich zu der Minderheit gehöre, der Teil 3 gefallen hat, bremste auch dieser die Vorfreude nicht aus.
Doch was soll man sagen: wer sich schon im Vorgänger darüber beklagte, die Reihe sei zu brav geworden, der wird mit der dritten Fortsetzung nun gar nichts mehr anfangen können. „Shrek 4“ (Alternativtitel) ist nun endgültig zu einem Mainstream-Produkt geworden, das die frechen Züge, die Teil 1 und 2 zu etwas besonderem machten, nur noch für kurze Augenblicke aufleuchten lässt. Teil 4 bietet eine biedere Moral, niedliche Momente und keineswegs eine innovative Geschichte, wie der Trailer noch hätte vermuten lassen können.
Nicht nur dass aus der Grundidee der alternativen Realität viel zu wenig herausgeholt wurde, eine Idee, die allein schon deshalb gut zu nennen ist, weil die Figuren an Abnutzungserscheinungen leiden. Es ist nach Sichten auch kein Abschluss erkennbar, der die große Vorankündigung des letzten Teils und die Formulierung eines „Final Chapter“ rechtfertigt. Teil 4 ist eine Folge wie es „Shrek 2“ und „Shrek 3“ war. Da bekommt man zwar auf „Rocky 5“- und „Lethal Weapon 4“-Art nach Ende der Geschichte die schönsten Momente aller Vorgänger im Abspann präsentiert, es stellt sich dabei aber nie ein Gefühl der Nostalgie ein, eben weil im Bewusstsein des Zuschauers kein Schlussstrich gezogen wurde. Teil 4 ist zu Ende. Ja, und?
Ein gutes Ergebnis weiß dieser Kritikpunkt nicht zu verhindern, dafür sorgt lediglich die viel zu routinierte Herangehensweise, die sich nun fleißig am beliebten amerikanischen Zeichentrick-Rezept bedient, das in Teil 1 noch so wundervoll durch den Kakao gezogen wurde. So schaut sich „Für immer Shrek“ eher wie „Ab durch die Hecke“, „Jagdfieber“, „Bee Movie“ und wie sie alle heißen mögen, nicht aber wie sein großes Erstling, dass den Computeranimations-Markt ein neues Rezept zuwarf, an dem sich alle Produktionsstudios mit Ausnahme von Pixar, fleißig bedienten. Dadurch war das „Shrek“-Rezept selbst Mainstream geworden, was viele über den eigentlich konsequenten Teil 3 schimpfen ließ. In Teil 4 ist nun gar keine Mühe mehr erkennbar eigenständig wirken zu wollen.
Das ist schade, führt jedoch nicht zum Totalreinfall, wie bereits die oben erwähnten Vergleichsfilme deutlich machen. Das waren alles sympathische Werke für die ganze Familie, nicht mehr und nicht weniger. Somit kann „Für immer Shrek“ mit heruntergeschraubten Erwartungen und erst recht für das Massenpublikum Freude bereiten. Die Geschichte ist kurzweilig, wenn auch alles andere als einfallsreich, und selten gibt es auch mal die großen Lacher am Rande. In Teil 4 ist es meist der gestiefelte Kater, der für diese zuständig ist. Esel hat er längst abgelöst, der wirkt nur noch wie ein pflichtmäßiges Anhängsel.
Gleiches gilt für Fiona, die lediglich für emotionale Momente zuständig ist. Witzig durfte sie bereits in Teil 3 nicht sein, diesmal ist ihre Figur zumindest für die Geschichte wichtig. Während Pinocchio noch immer für kleine Gags am Rande gut ist, verlieren Figuren wie der Lebkuchenmann fast gänzlich ihren Reiz, ein Fakt, der einen auf die neu eingebrachten Figuren schielen lässt.
Doch diese haben auch nicht den großen Knüller zu bieten. Unter den Oger-Rebellen gibt es den ein oder anderen halbwegs interessanten Gag-Lieferanten und der Rattenfänger von Hameln könnte recht witzig sein, würden seine Auftritte nicht dafür verschwendet werden, hippe Party-Tänze entstehen zu lassen, die bei den Kids das Gefühl für Coolness entstehen lassen sollen, nur ein Beispiel für das Anbiedern ans Massenpublikum. In seiner skurrilen Art sehr lustig ist das Haustier und der ständige Wegbegleiter von Rumpelstilzchen, das gerade wegen seiner realistisch gehaltenen tierischen Art zu begeistern weiß.
Ärgerlich verhält es sich mit der Figur des Rumpelstilzchens, das nun der erste Bösewicht der Reihe ist, der nicht zu gefallen weiß. Optisch nett animiert (wie alles im Film) aber ohne das gewisse Etwas, charakterlich uninteressant und das schlimmste: erschreckend unwitzig. Ewig wartet man auf Pointen, lustige Sprüche oder schlichtweg den Wahnsinn den die gute Fee und Lord Farquaard versprühten. Wie schon bei Disney, so war es auch in der „Shrek“-Reihe einer der Trümpfe, immer einen interessanten Bösewicht zu präsentieren.
Ich weiß wie negativ sich das alles liest, aber wie erwähnt weiß es auf Light-Niveau trotzdem zu funktionieren. Die gegebene Rezeptur des „Shrek“-Universums ist zu mehr im Stande, ist aber nun mal so gut, dass es eben auch auf Mainstream-Art noch schmeckt. Handwerklich gibt es nichts zu meckern, für Action und einen gewissen Spannungsgehalt ist gesorgt und witzig (wenn auch nicht so enorm wie in den Vorgängern) ist Teil 4 auch. „Für immer Shrek“ ist jedoch kein Film fürs Kino, sondern eher ein Griff für einen gemütlichen Video-Abend mit der ganzen Familie. Für mehr ist er einfach zu brav und gewöhnlich. Da kann auch das ach wie moderne 3D-Verfahren nichts daran ändern. OFDb
Ärgerlich verhält es sich mit der Figur des Rumpelstilzchens, das nun der erste Bösewicht der Reihe ist, der nicht zu gefallen weiß. Optisch nett animiert (wie alles im Film) aber ohne das gewisse Etwas, charakterlich uninteressant und das schlimmste: erschreckend unwitzig. Ewig wartet man auf Pointen, lustige Sprüche oder schlichtweg den Wahnsinn den die gute Fee und Lord Farquaard versprühten. Wie schon bei Disney, so war es auch in der „Shrek“-Reihe einer der Trümpfe, immer einen interessanten Bösewicht zu präsentieren.
Ich weiß wie negativ sich das alles liest, aber wie erwähnt weiß es auf Light-Niveau trotzdem zu funktionieren. Die gegebene Rezeptur des „Shrek“-Universums ist zu mehr im Stande, ist aber nun mal so gut, dass es eben auch auf Mainstream-Art noch schmeckt. Handwerklich gibt es nichts zu meckern, für Action und einen gewissen Spannungsgehalt ist gesorgt und witzig (wenn auch nicht so enorm wie in den Vorgängern) ist Teil 4 auch. „Für immer Shrek“ ist jedoch kein Film fürs Kino, sondern eher ein Griff für einen gemütlichen Video-Abend mit der ganzen Familie. Für mehr ist er einfach zu brav und gewöhnlich. Da kann auch das ach wie moderne 3D-Verfahren nichts daran ändern. OFDb
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