Viele der richtig geglückten Steve Martin-Filme stammen aus seiner eigenen Feder. „Roxanne“ ist ein solches Werk und kann als Fingerübung Martins für den erwachseneren „L.A. Story“ betrachtet werden, in dem er ebenfalls Stil, Köpfchen, humoristische Romantik und Albernheiten gekonnt vereint, jedoch etwas besser aufeinander abgestimmt als hier. Zudem beruht der spätere, professionellere Film auf keinem Fremdstoff, wohingegen „Roxanne“ eine moderne Variante von „Cyrano de Bergerac“ ist, was ihn allerdings weniger zu einer Neuverfilmung macht, als viel mehr zu einer Komödie, die mit allerhand Elementen dieses klassischen Stoffes spielt. Mag der hier besprochene Film auch noch nicht so ausgereift wie der ihm vier Jahre später folgende sein, auch „Roxanne“ ist eine wundervolle romantische Komödie mit gut aufgelegten Stars und sympathisch agierenden kleinen Lichtern aus dem Schauspielbereich. Daryl Hannah spielt zu ihrer attraktivsten Zeit, Steve Martin scheut sich inmitten einer recht niveauvollen Erzählung nicht mit Albernheiten zu sparen, und mag der Akteur des Chris auch nur gut aussehen ohne dabei sonderlich positiv auf beruflicher Ebene zu glänzen, das Drehbuch beschert ihm allerhand lustiger Szenen, meist auf seine Dummheit bauend, dies aber nie böswillig, was der Feel Good-Komödie ansonsten sicherlich hätte schaden können. Nicht immer harmonieren Klamaukszenen und Dramatik, aber jede Szene für sich gesehen kann man als gelungen betrachten, und da das meiste durchaus ineinander greift, braucht man sich an den paar wenigen Momenten die es nicht tun auch nicht aufzuhängen. Dafür ist „Roxanne“ viel zu sympathisch ausgefallen. Die Gefühle stecken an, der Humor lässt einen schmunzeln, lächeln und lachen, und manches mal darf der Film auch nachdenklich stimmen, handelt er doch von vielen kleinen menschlichen Fehlern, Macken und Eigenarten, so dass genug dabei ist mit dem man sich selbst identifizieren kann. OFDb
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