Hin und wieder wird versucht billigsten Produktionen quantitativen Mehrwert zu bescheren indem man semi-bekannte, ehemals bekannte oder Genre-bekannte Persönlichkeiten in Gastauftritten einbaut. Jesse Dayton, der vier Jahre nach seinem Mitwirken in Rob Zombies „Halloween 2“ glaubte der Menschheit ebenfalls einen Horrorfilm bescheren zu müssen, hat sich für sein Debut „ZombeX“ Corey Feldman, Sid Haig, Malcolm McDowell und einen Lew Temple, der angeblich durch die Erfolgsserie „The Walking Dead“ berühmt wäre, eigentlich aber nur in acht Folgen mitgespielt hat, an Bord geholt, was sicherlich dafür gesorgt hat dass manch einer zur DVD gegriffen hat.
Aber wo ein „Zombie King“, der auf gleiche Art ein Publikum locken wollte (in diesem Falle mit Corey Feldman und Edward Furlong), gerade noch die Kurve kriegt um einem wenigstens ein Hauch Interesse herauszupressen, da scheitert „ZombeX“, der im deutschen im Zuge eben erwähnten TV-Serien-Erfolges in „ZombeX - Walking of the Dead“ umgetauft wurde, auf der ganzen Linie. Schon die ersten Bilder hinterlassen keinen guten Eindruck. Der Farbfilter wirkt sperrig, dunkel und trist, der Schnitt versucht all zu deutlich Unzulänglichkeiten in der Umsetzung zu kaschieren, was die zu langsam geratenen Actionmomente nicht weniger langsam inszeniert wirken lässt, und insgesamt wirkt doch alles arg uninspiriert und stümperhaft umgesetzt.
Immerhin reiht sich diesmal nicht die Deutschvertonung in die schlechten Botschaften die ich hier verkünden muss mit ein. Rein vom Klang her griff man diesmal nicht auf Porno-Synchro-Niveau zurück, eine Seltenheit bei solchen Billigst-Produktionen. Auch die Zombies können sich sehen lassen. Die hätten es eigentlich verdient in einem mittelmäßigen Film auftauchen zu dürfen, anstatt in einem dem Zuschauer Energie raubenden Schundprodukt, dem jeglicher Unterhaltungswert fehlt.
Wie zu erwarten hat die Geschichte selbst der immergleichen Zombie- und Infiziertenleier nichts Neues hinzuzufügen. In alter Sub-Genre-Tradition wird selbstverständlich Gesellschaftskritik mit eingebaut. „ZombeX“ konzentriert sich diesbezüglich hauptsächlich auf die Pharmaindustrie und dem unachtsamen Umgang der Amerikaner mit deren Produkten. Einen zusätzlichen Reiz beschert das dem müden Streifen in seiner unterhaltungsfeindlichen Umsetzung kein bisschen. Für kurze Momente weiß da schon eher das Aufkommen einer Männerfreundschaft zwischen Radiomoderator und Musiker den Zuschauer aus seiner Lethargie zu wecken, zumindest wenn man mit solch stillen Faktoren eines Filmes etwas anzufangen weiß - was bedeutet: dem durchschnittlichen Horror-Fan wird dies erst recht nicht über seine Enttäuschung hinweg helfen.
Um den Film damit in einen halbwegs erträglichen Bereich gekippt zu bekommen fehlt dieser Zutat die Konsequenz die Geschichte an ihr orientiert weiter zu erzählen. Dieser kurze Ausflug den oberflächlichen Figuren ein wenig Tiefgang bzw. handfesten Charakter zu bescheren wird nicht weiter ausgeführt und nach kurzem Aufflammen links liegen gelassen. Aber was soll‘s! Schade wäre dies nur in einem besseren Film gewesen, so aber bleibt „ZombeX“ das was er bereits zuvor war: ein Langeweiler, eine billig zusammengeschusterte Produktion für den DVD-Markt zu einem Sub-Genre, das ohnehin schon besagten Markt so sehr überflutet, dass es dem Zombieinteressierten bereits nicht mehr gelingt den Überblick für brauchbare Produktionen zu behalten. Im Vergleich zu „ZombeX“ bereiten selbst unangenehme Zombieerfahrungen wie „Terror Z“ mehr Vergnügen. Die hielten zumindest bis zum Schluss wach. OFDb
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