Als eine Art Mix aus "12:01" und "Shaun of the Dead" kommt "Office Uprising" angenehm leichtfüßig daher, ohne das Genre neu zu erfinden. Mögen die Aggressoren auch untypisch eigenständig zwischen Zombies und amoklaufenden Infizierten angelegt sein, der Ablauf an sich ist ziemlich genau ausgefallen, wie bei dieser Art der Thematik im Humorbereich üblich. Um so schöner ist es zu sehen, dass es das Drehbuch nicht beim uninspirierten Bedienen anderer Werke belässt, so wie beispielsweise ein "School of the Living Dead", es besitzt trotzdem die Stärke humorfördernder Dialoge und Situationen. Die Kenntnis wahren Büroalltags, funktionierender Filmklischees und Charakter-Stereotype, sowie das Bewusstsein die Charakterzeichnung der Figuren nicht zu unterschätzen, helfen der pointensicheren Chose wahrlich kurzweiliger Zwischendurchverzehr zu werden. Die Schauspieler sind mit sichtbarer Spielfreude dabei, die Stimmung des Streifens trifft den richtigen Ton und weiß wann Übertreibung unterhaltungsfördernd angesagt ist. Elemente, wie die integrierte Liebesgeschichte, kennen ihre Grenzen und werden lediglich nützlich für das Gesamtergebnis eingebracht.
Derartige Werke verkürzen angenehm die Wartezeit bis zum nächsten großen Highlight und seien somit dem Stammpublikum dieser Art Film wärmstens empfohlen. Man sollte im Vorfeld jedoch wissen, dass der als Zombie-Film vermarktete Streifen keine solchen beinhaltet. Die Mutierten sind durch Chemie verrückt gewordene Menschen, die reden und sich organisieren können, aber hoch aggressiv reagieren und jeden Blick zur Realität verloren haben. Sie können wie jeder Mensch sterben und mutieren äußerlich nur begrenzt. Diese Neupositionierung der Aggressoren, deren Gesetzmäßigkeit nicht immer einheitlich einleuchtend funktioniert, wird gekonnt und verspielt für lustige Szenarien ausgenutzt, so dass man nie wirklich enttäuscht ist keine echten Zombies vorgesetzt bekommen zu haben. Schön innerhalb dieser Idee ist jene, dass die wichtigste weibliche Rolle des Streifens nur wenig vom alles auslösenden Energy-Drink getrunken hat und damit zwischen Mensch und Mutant schwankend unberechenbar ist. Es ist schade, dass ihr Running Gag mit der Sackkarre zur Mitte der Komödie hin aufgehoben wird, ihre Rolle funktioniert aber auch danach noch zu genüge.
Dass man sich hier nicht, wie bei manch anderem "Shaun of the Dead"-Nachzügler, lediglich dabei ausruht skurrile Situationen zu suchen, wie man die Zombies bekämpft, zeigt sich allein schon dadurch, dass der Humorpegel bereits vor der Horror-Thematik ungeheuer hoch ausgefallen ist. Auch dass dieser so gut funktionierende Pegel beim Ausbruch der Seuche nicht vernachlässigt wird, spricht für das Gespür der Verantwortlichen. Nebenbei werden uns freilich immer wieder Seitenhiebe auf die Waffenindustrie und anderer Themen der amerikanischen Gesellschaft geboten, ohne dass sich der Streifen dadurch wie eine verkrampft bemühte Satire schaut. Man nutzt derartige Themen für den humoristischen Zusatzeffekt und nicht für zentrale Angriffsziele. Von meiner Seite aus kann es gern beizeiten eine Fortsetzung geben. OFDb
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