31.12.2023

AMERICAN POLTERGEIST 4 - THE CURSE OF THE JOKER (2015)

Nach Lizzie Borden als Dämon, einem stalkenden Geist und einer Gruppe Außerirdischer darf sich nun auch die Thematik der Killerclowns in die wahllos zusammengewürfelte "American Poltergeist"-Reihe, die eigentlich keine ist, mit einreihen. Verglichen mit den Vorgängern ist Christopher S. Linds Werk, welches scheinbar seine einzige Regiearbeit bislang blieb, die handwerklich geglückteste Produktion. Der Aufhänger weiß zu gefallen, soll aufgrund ähnlicher Geschehnisse in den USA jedoch geschmackloser Natur sein, "Joker's Poltergeist" (Alternativtitel) ist härter umgesetzt, inklusive einer Ausweideszene, und man hat mit Martin Kove sogar einen Semi-Star mit an Bord, dessen berühmteste Rolle wohl jene des John Kreese aus den "Karate Kid"-Filmen und der darauf aufbauenden "Cobra Kai"-Webserie ist. Der darf jedoch nur Monologe in die Kamera sprechen, bekommt keinen Berührungspunkt mit dem Rest der Crew beschert, hat im Vergleich zu George A. Romero in "Dead Eyes Open" jedoch mehr Screentime, auch wenn er trotzdem nur Gast in diesem Werk bleibt. 

Der Film schafft es trotz kostengünstigem Erscheinungsbild in billiger Optik eine gewisse Zeit lang interessant zu bleiben, zumal man zunächst rätseln darf, ob wir hier leibliche Täter in Clownskostümen haben, Geister, Phantome der Vergangenheit oder Einbildungen. Das Ergebnis von "Joker's Wild" (Originaltitel) könnte mit viel Wohlwollen noch als annehmbar durchgehen, wenn das Finale nicht zu wirr ausgefallen wäre und sich in einem surrealen Szenario aus diversen Wirklichkeiten einer komplett einleuchtenden Erklärung widersetzen würde. Okay, da gibt es eine Auflösung, die Täuschung einer zentralen Figur betreffend, die kompletten Gesetzmäßigkeiten, die zur Überführung führen, bleiben jedoch rätselhaft. Parallele Welten? Spukraumgefangenschaft, in welcher die Zeit langsamer verläuft als in der Realität? Das ist mir alles zu lose beendet, wenn auch glücklicher Weise nach einer Laufzeit von lediglich 68 Minuten, denen noch 6 Minuten Abspann folgen. Langeweile kommt da tatsächlich nicht auf.

Der Handlungsort des Kinos bleibt trotz reizvollen Eindrucks zu monoton eingefangen, die Clownsmasken wissen zu wirken, die klassische Diskussion um legalen Waffenbesitz oder ein Verbot dessen bekommt von beiden Seiten Gehör, mag für manch einen also auch Mehrwert der Chose sein, anstatt ein Zeit füllender Platzhalter, die Synchronisation ist für eine derartige Billigveröffentlichung okay ausgefallen, einige Darsteller schlagen sich auch recht wacker. Aber wirklich reizvoll ist "American Poltergeist 4" nicht ausgefallen. Insbesondere wegen seines unbefriedigenden Endes fällt er bei mir persönlich durch, wenn handwerklich auch eine Spur besser umgesetzt als alle bisherigen Teile dieser Fake-Reihe.  OFDb

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