SPIDER-MAN GEGEN DEN GELBEN DRACHEN (1979)

Der zweite Serienzusammenschnitt, in Deutschland herausgekommen als die zweite Kino-Fortsetzung von "Spider-Man - Der Spinnenmensch", ist ebenso wie die Vorgänger lediglich ein Kriminalfilm, welcher nur in der Figur des Titelhelden übernatürliche Elemente in sich birgt, das war wahrscheinlich kostengünstiger. Auf Spielfilmlänge, oder im Original als Doppelfolge, ist das viel zu lahm ausgefallen, um tatsächlich funktionieren zu können. Damit ist "Spider Man: The Dragon's Challenge" (Originaltitel) seinem Vorgänger "Spider-Man schlägt zurück" ähnlicher als mir lieb ist. All die schrullige Naivität, die dem Gesamtwerk eine gewisse Sympathie beschert, kann dem zu gewöhnlichen Einerlei nicht die Kraft geben, über solch eine Laufzeit zu funktionieren. Da damals asiatische Kampfkunst in den USA sehr beliebt war und die "Spider-Man"-Serie ohnehin schon darauf aufbaute, vertieft man diese Vorliebe des Publikums hier, indem man asiatische Gegner zum Hauptevent erklärt. Dies reichert man zudem mit exotischen Schauwerten an, indem ein Teil der Handlung in Hongkong spielen darf. Aber das macht "The Chinese Web" (Alternativtitel) in seiner schlicht fotografierten Art auch nicht interessanter. 

 

Die übliche Blauäugigkeit der Serie zeigt sich hier erneut in der plumpen Tarnung des Helden, die dennoch so gut wie nie von wem durchschaut wird, wenn Parker stets hektisch verschwindet, damit Spider-Man die Situation klären darf. Sie zeigt sich aber auch in anderen Gebieten, z.B. dann wenn der Chef einer Zeitung den nerdigen Fotografen Parker vorschlägt anhand eines Fotos aus den 40er Jahren gewisse Chinesen zu finden, weil dieser kürzlich ein Interview mit jemandem vom Militär machte, der Parker sehr mochte, und deswegen sicherlich bereit ist in einer delikaten Angelegenheit zu helfen. Ach so dreht sich die Welt, ja klar! Herrlich! Mehr solcher Momente und der mit einem sympathisch in seinem Jahrzehnt fest steckende Soundtrack und das billige Szenario im schlichten Karnevalskostüm könnten zu genüge amüsieren, um mit dem Stoff warm zu werden. Doch das schaffte bislang nur der Pilotfilm. Als Nichtkenner der zugrunde liegenden Serie denke ich aber, dass die einzelnen 45-Minüter dies definitiv schaffen könnten. Trotz der erfolgreichen Marvel-Marke mit dem Spinnenmenschen, schafft sie es aber leider einfach nicht nach Deutschland. Selbst die drei von mir besprochenen Spielfilmversionen sind seit VHS-Zeiten hierzulande nicht mehr veröffentlicht worden. Es wäre schön, wenn wenigstens sie mal einen legalen Weg auf digitalen physischen Medien finden würden.  Wiki