Die Grundidee des Streifens ist ja nun wirklich nicht ohne, hätte aber auch ein professionellen Drehbuch benötigt, um wirklich glaubwürdig zu sein und den Zuschauer ernsthaft zu verunsichern. So wirklich glaubt der aber nicht an den Jungen als Täter. Zugegeben, man beginnt kurzfristig zu zweifeln, aber die Inszenierung verrät eigentlich schon zu früh, dass da etwas anderes im Busch sein muss. Es bieten sich immer andere Möglichkeiten an, und Kamera und Schnitt gestehen in Todesszenen ungewollt, dass sie mehr verbergen als die womögliche Tat des Autisten. Zwar kann man sich „Wiege des Terrors“ durchaus mal geben, seine arg konservative Umsetzung macht ihn aber zu einem solch austauschbaren Film zu den ihn bereits der lahme deutsche Titel macht und damit zu keiner Empfehlung. Zwar ist „Relative Fear - Die Wiege des Schreckens“ (Alternativtitel) glaubwürdiger und geradliniger erzählt als Mihalkas berühmter „Blutiger Valentinstag“, aber der besaß dafür andere Stärken, wirkte dreckiger, einfach nicht so glatt poliert. Immerhin die Auflösung weiß zu überraschen, weht nur aus einer ungefähr vermuteten Richtung, aber auch sie überzeugt nicht wirklich. Die Schauspieler schlagen sich wacker, auch der Mime des kleinen Adams, wahre Größe beweisen sie aber alle nicht, fügen sich also nur den Stand der Mittelmäßigkeit ein, die den kompletten Film umweht. Ich bin nun wirklich ein Freund der Sub-Gattung Horrorfilm mit bösen Kindern, aber „Relative Fear“ (Originaltitel) konnte ich nicht wirklich etwas abgewinnen, dafür fehlt ihm einfach die nötige Stimmung, ein individueller Touch oder eine andere Besonderheit außerhalb der Norm einer TV-Produktion. Trauriger Weise ist er laut IMDb nicht mal eine. OFDb
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