04.02.2023

HALLOWEEN ENDS (2022)

"Halloween" und "Halloween Kills" mögen keine Geniestreiche am Slasherhimmel gewesen sein, aber sie führten die "Halloween"-Reihe unterhaltsam genug fort, um zufrieden mit dem Ergebnis sein zu können. Deswegen verzieh man ihnen auch manche Ungereimtheiten, die meist daraus entstanden, dass man nur den Originalfilm von John Carpenter fortsetzte und alles dazwischen ignorierte. Schaut man sich den Abschluss des in sich geschlossenen Dreiteilers von David Gordon Green an, darf man sich schon wundern, dass Regie und Drehbuch weiterhin von ihm stammen, häufen sich diesmal doch Ungereimtheiten und Unsinnigkeiten mit fortschreitender Laufzeit immer extremer, meistens darauf fußend psychologisch gesehen unglaubwürdig und dümmlich vorzugehen. Das ist ohnehin schon fatal. Das Ganze jedoch ausgerechnet in einer Geschichte derart entgleisen zu lassen bzw. zu ignorieren, die ohnehin schon gewöhnungsbedürftig und bezogen aufs engstirnige Publikum gewagt zu nennen ist, sorgt für eine Katastrophe, welche das berühmte Franchise bislang nur in Zombies "Halloween 2" erleben musste. 

Eine Handlung, die bereits in glaubwürdigerer Umsetzung hanebüchen angemutet hätte, wird durch psychologisches Unvermögen verwässert und außerdem mit einer Fehlbesetzung in der entscheidenden Rolle versehen (der Junge kann einfach nicht düster dreinschauen), so dass all das ruiniert wird, was die ersten beiden Filme seit 2018 so schön aufgebaut haben. Es ist schade dass Laurie Strode einen derartigen Abschluss beschert bekam, ebenso schade ist es um den mystischen Myers. Gut dass es "Halloween - H20" gibt, der das Ganze psychologisch durchdacht beendete, bevor Green mit seinen Trivialvarianten daher kam. Zumindest erlebt man in "Halloween Ends" eine sehr starke Eingangssequenz, einen tollen Vorspann und manch funktionierende Gefühlsebene. Aber der komplette Part rund um Myers und seinem Gehilfen ist missglückt, da völlig widersprüchlich thematisiert und unsinnig angegangen. Schade, einen frischen Wind hätte man nach so viel Fan-Service gebrauchen können. Zumindest hielt Green das Versprechen ein, dass jeder seiner Halloweenfilme einen anderen Schwerpunkt beschert bekommt. Aber was nutzt es bei solch katastrophalem Müll, wie dem mit "Halloween Ends" erzähltem? Als großer Bewunderer der Myers-Filme freue ich mich umso mehr auf den nächsten Neuansatz. Früher oder später wird er kommen.  OFDb

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