26.11.2023

STAR TREK - NEMESIS (2002)

"Star Trek - Nemesis" lässt den bis dahin düstersten Kinofilm des "Star Trek"-Universums, "Star Trek - Der erste Kontakt", im Vergleich zahm aussehen, so gewalttätig und bösartig das Szenario ausgefallen ist, so tiefdunkel wie der Farbfilter jegliche Fröhlichkeit aus Kostümen und Sets saugt, so sehr wie der Plot einen fröhlichen Ausgleich im Gegensatz zum Vergleichsfilm meidet. Dachte ich beim Sichten und Resümieren des Vorgängers "Star Trek - Der Aufstand" daran, wie viel intensiver die Geschichte dort hätte ausfallen können, wenn man im politischen Sinne etwas mehr wie "Angriff der Klonkrieger" und "Die Rache der Sith" vorgegangen wäre, zeigt "Star Trek - Nemesis" hingegen ironischer Weise im selben Jahr von Episode 2 des Konkurrenz-Franchise, wie Geoge Lucas Beiträge der 00er Jahre hätten aussehen können, um erfolgreich an den ersten drei Sternenkriegen anzuknüpfen. Der zehnte Kinofilm um "Raumschiff Enterprise" und dessen Nachfolger-Generation, bietet all das, was die mageren Lucas-Filmchen vermissen ließen. Es gibt aufgrund einer Klon-Thematik einen Konflikt innerhalb einer Blutlinie, die Föderation soll besiegt werden, damit das Böse herrschen kann, letztendlich sieht Picard im verzerrten Spiegelbild seines Klons sogar, wie er geworden wäre, wenn er sich der dunklen Seite der Macht zugewandt hätte. 

Ob es den Fans von Roddenberrys Universum, aufgrund eines anderen Weltbilds als dort, gefallen hat, dass "Star Trek" derart dicht an "Star Wars" heranrückt, mit all der Action, den Sternenkriegen und der Roboterthematik, sei einmal dahin gestellt. Ich bin keiner von ihnen und nehme die Annäherung mit Freude an. "Star Trek - Nemesis" ist von den Picard-Teilen der beste Film der Kinoreihe geworden, auch wenn er sich sämtlicher fröhlicher Elemente versagt, seine Naivität großteils über Bord wirft und für kindliche Spielereien wenig übrig hat. Dieser düstere, grimmige Touch ist wiederum weder "Star Trek", noch "Star Wars" und erinnert eher an die immer düster werdenden Filme rund um "Batman". Ich könnte mir vorstellen, dass diese düstere Herangehensweise dafür gesorgt hat, dass die Picardmannschaft nicht mehr ins Kino zurück kehrte. Einen offiziellen Abschluss, wie bei Kirks Crew mit "Star Trek 6", wurde ihr mit "Star Trek 10" (Alternativtitel) zumindest nicht beschert. Dennoch existiert eine Parallele zu besagtem sechsten Film, denn während dieser die Annäherung zu den Klingonen thematisierte, welche eine Brücke zur Picard-Zukunft schlagen sollte, enthält das Ende des hier besprochenen Teiles einen Hoffnungsschimmer, dass ein Frieden zwischen der Föderation und dem romulanischen Imperium möglich ist. Ohnehin findet sich inmitten einer düsteren Geschichte immer wieder Raum für die für das "Star Trek"-Franchise so wichtige Menschlichkeit. Und abermals darf ein bitterer Verlust am Schluss den Stammzuschauer der Reihe schwer schlucken lassen, so heldenhaft ein dort vorzufindender, unerwünschter Abschied auch vonstatten gehen mag.  Wiki

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