01.10.2024

DOCTOR WHO - DIE MASCHINE DES BÖSEN (1971)

Im Strafverfahren soll eine neue Maschine eingeführt werden, welche die bösen Elemente aus dem Bewusstsein des Strafgefangenen eliminiert. Der Doktor hegt Misstrauen an dem Gerät und dies zurecht...

Im Auftrag des Staates...

Man nehme ein Serienkonzept und modelliere es um, anstatt eine andere Serie zu starten. Das nervte mich bei "Krieg der Welten - Die Auferstehung" und "Parker Lewis - Der Coole von der Schule", und das sollte es mich hier theoretisch auch, wenn der Doktor nun auf der Erde im Exil festsitzend für den Staat arbeitet, so wie man es auch dem Unsichtbaren in "Der unsichtbare Agent" und der 50er Jahre-Serie "The Invisible Man" antat. Theoretisch engt man die Möglichkeiten der Abenteuer des Doktors unnötig ein, wenn man ihn in einer Zeit an einem Ort einbringt und zudem Befehlsbefolger einer übergeordneten Organisation sein lässt, so wie es später auch Serien wie "Alpha Alpha" oder "Akte X" auf ähnliche Art als Konzept nutzten. Zwar ist der Doktor auch im Auftrag der Regierung, angestellt für die UNIT, eher freier Berater, der sich nicht viel sagen lässt, aber dass er überhaupt diese Position einnimmt, wurde meiner Meinung nach Jahrzehnte später in der David Tennant-Phase zurecht kritisiert. Es passt nicht zum Grundcharakter dieses Freidenkers, der, wie wir aus "Kriegsspiele" wissen, dickköpfig genug war sein eigenes Volk zu hintergehen. Nun ist der Charakter des Time Lords in der dritten Besetzung aufgrund seiner stilvolleren Ausstrahlung und seiner wissenschaftlich, sachlich beratenden Aufgabe zumindest kompatibel mit dem veränderten Konzept, es ist aber freilich ein starres, mehr einer typischen Serie entsprechendes Konzept, eines das vermehrt mit wiederholenden Haupteckpfeilern arbeitet und damit ein vereinfachtes Feld darstellt, so auch im wiederholt auftauchenden Gegner, dem Master, der freilich auch hinter den Plänen der hier zu erlebenden Mission steckt.

Man soll es nicht meinen, aber trotz der ärgerlichen Änderungen, in welcher dem Doktor zudem die TARDIS genommen wurde und durch ein wunderliches, quietschbuntes Auto ersetzt wurde, funktioniert die Folge "Doctor Who - The Mind auf Evil" (Originaltitel) ganz gut, die zunächst wie eine verwandte Thematik zu "Uhrwerk Orange" anmutet, was sich aber flink als Irrtum herausstellt, wenn die Geschichte weit wilder, naiver und phantastischer ausfällt, als die berühmte Gesellschaftssatire von Kubrick. Das starre System funktioniert auf banaler Ebene, interessiert folgt man den trivialen Aufgaben des Doktors im Gut-Böse-Spiel gegen den Master, der hier zum klassischen Serienschurken wird und ebenso wie sein Gegenspieler oftmals zu menschlich wirkt, wenn zu banale Hindernisse zu echten Problemen werden. "Doctor Who" wird zur Science Fiction-Krimi-Serie, und das bereitet trotz erster Ernüchterung Spaß. Ich war dennoch froh zu erfahren, dass noch unter dem dritten Doktor die TARDIS zurückkehren wird, wenn auch erst im vierten Jahr. "Die Maschine des Bösen" spielt bereits im zweiten Jahr, alles zuvor ist in Deutschland nicht erschienen, wir starten also mitten im neuen Alltag des bislang erwachsensten Doktors. Und die drei Abenteuer, die es überhaupt von ihm auf DVD und Bluray bisher in unser Land geschafft haben, spielen alle in der Prä-TARDIS-Phase. Aber ich lasse mich gern überraschen, sollten die beiden anderen Abenteuer so kurzweilig und verspielt naiv ausfallen, wie das hier zu erlebende, das zum Großteil in einem Gefängniskomplex spielt, dann bin ich bereits zufrieden, dass die Verschlechterungen des Konzepts zumindest weiterhin für sympathische Unterhaltung sorgen. Nichtsdestotrotz bin ich froh, wenn ich dieses seltsame Experiment hinter mich gebracht habe, und ich mit dem Time Lord wieder durch Zeit und Raum fliegen darf.  Wiki

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