31.05.2015

FROZEN SCREAM (1975)

Eigentlich kommt „Frozen Scream“ herrlich unbedarft und tolpatschig daher, in etwa wie ein Film von Ed Wood, sich ohnehin guckend wie ein sich viel zu ernst nehmender Science Fiction aus den 50er Jahren, der 20 Jahre zu spät gekommen ist, dabei aber einiges vom 10 Jahre später folgenden Wes Craven-Film „Chiller - Kalt wie Eis“ vorausgreift. Wenn armseligste „Schauspieler“ ihre Texte wie abgelesen vortragen, angreifende und böse dreinschauende Kapuzenmänner alles andere als unheimlich wirken und ein bedrohlicher Ton über wirklich jeden Moment gelegt werden muss, der auf recht harmlose Art Blut ins Zentrum setzt, dann verfehlt der Streifen seine Trash-Wirkung nicht.

Frank Roach, dessen zweites und letztes Werk „Nomad Riders“, ein Actionfilm über verbrecherische Motorradfahrer, es sogar in die deutschen Kinos geschafft hat, scheitert mit dem erst über das DVD-Medium hierzulade zu uns geratenen „Frozen Scream“ bereits am elementarsten. Der Film schaut sich wie der naive Prototyp von jenen Genre-Parodien, die per Filmfetzen kurz in Komödien eingearbeitet werden. Roach trampelt dabei wie ein Elefant durch den Porzellanladen und setzt Off-Kommentare eines eigentlich gar nicht so wichtigen Polizisten an den willkürlichsten Stellen, selbst dann wenn im Hintergrund die Figuren der Szene noch hörbar weiter reden.

Inhaltlich geht es freilich ebenso unsinnig daher, so extrem sogar, dass man eigentlich nach keinem Sinn der ganzen Chose fragen sollte. Da bekommen die Protagonisten von einem eingeweihten Pfarrer allerhand Informationen geliefert und können diese mit Parallelereignissen nicht kombinieren, da ist der Körper des Geliebten noch nicht einmal richtig kalt und schon wird mit dem zuvorigen Ex-Freund romantisch gepimpert, im Finale baut jemand Wichtiges ein Vertrauen zu gerade jener Person auf die ständig unangenehm dazwischen funkte, „Frozen Scream“ ist voll von solchen sympathischen Unsinnigkeiten.

Eigentlich müsste er einen Heidenspaß machen, und ich denke bedingt kann man den sicher erleben, wenn man sich „Frozen Scream“ zu mindestens zwei Mann anschaut. Letztendlich ist er trotz seiner kurzen Laufzeit von 75 Minuten jedoch viel zu zäh ausgefallen. Gerade in seinen letzten 20 Minuten kommt der Film kaum zu Potte, von den letzten 5 Minuten, in welchen die Geschichte selbstverständlich zu einem Abschluss geführt wird, einmal abgesehen.

Das nagt schon stark am Sehspaß. Zugute halten kann man der Laser Paradise-Veröffentlichung jedoch, dass der Film nicht überarbeitet wurde und sich in seinem matten Bild und der Schallplatten-ähnlich knisternden Vertonung wunderbar nostalgisch schaut. Dem Originalton wurden deutsche Untertitel beschert, ein Luxus den viele andere Billigbeiträge des Horror-Genres aufgrund einer vorhandenen deutschen Porno-Synchro oft verwehrt blieb. Wer also nicht all zu streng mit missglückten Filmen umgeht und Spaß am Scheitern empfinden kann, der kann ruhig mal einen Blick riskieren, auch wenn es zwischendurch langweilig wird.  OFDb

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