29.01.2017

BLACK MOON (1986)

Wenn es in einem Film Mitte der 80er Jahre heißt die Idee käme von John Carpenter, also in einer Zeit in der er nach diversen Flops regelrecht unterschätzt wurde, dann ist die Neugierde geweckt, erst Recht wenn im Zuge dessen noch von einem Superauto in Bezug auf das Genre Science Fiction die Rede ist. Das klingt nach etwas Kunterbuntem und Ungewöhnlichen, wie es auch nur in den 80er Jahren entstehen konnte, und so ganz unrecht sollte ich mit dieser Vermutung nicht haben, badet „Black Moon“ doch regelrecht in besagtem Jahrzehnt, jedoch nicht auf die angenehme Weise.

Die Frisuren der 80er Jahre sind tatsächlich mal wieder die Lachnummer 1 und unterstreichen die Vermutung, dass die mit „Terminator“ einen Erfolg feiernde Linda Hamilton lediglich eine gewöhnliche B-Film-Mimin ist, was sie ebenfalls in „King Kong lebt“ beweist. Ernst nehmen kann man sie nicht, wenn sie mit hartem Blick, so als übe sie bereits für „Terminator 2“, innerhalb der dusseligen Story ihre höchst lahme Rolle verkörpert, ohne den Versuch zu starten an diesen Umständen irgendetwas ändern zu wollen. Aber was soll man über sie klagen, wenn es doch das komplette Drumherum ist, das ein wahres Desaster geworden ist.

Von der hanebüchenen Story und ihrem noch dämlicheren Verlauf, bis hin zum in jungen Jahren plump besetzt scheinenden Tommy Lee Jones, dessen Rolle vom Drehbuch keine Sympathie beschert bekommen hat, so dass man sich einzig auf das bierernste Einminenspiel des Darstellers verlassen muss, weiß so ziemlich gar nichts am Film zu gefallen. „Black Moon“ ist hilflos naiv ausgefallen, das Vorzeigeauto im Zentrum wirkt weder wie ein zum Staunen einladender Blick in die Zukunft, noch wie ein Retroblick vergangener Vorstellungen von der Zukunft. Sein billiges Design toppt die Gurken aus „Freejack“, und seine Fähigkeiten lassen das Auto aus der ähnlich naiv plumpen Serie „Knight Rider“ wie eine Gottheit erscheinen.

Auf unglaubwürdige, wie konfuse Art versucht Harley Cokeliss die bruchstückhafte Story irgendwie beisammen zu halten, setzt hauptsächlich aber lieber auf das Protzen mit Hightech, die müde Coolness des Helden und mau inszenierte Verfolgungsjagden und Rennszenen. Dass Erstgenanntes nach all den Jahren freilich nur noch lächerlich wirken kann, ist das Ergebnis fehlendem Retrocharmes, welches den Film zu einem kühl laufenden Motor ohne Charakter werden lässt. Ich habe nun wirklich keinen Meilenstein erwartet, aber dass „Black Moon Rising“ (Originaltitel) solch ein müdes und peinliches Produkt ist, das so gar nicht das Kind in mir ansprechen möchte, wie es sonst so viele andere 80er Jahre-Produkte schafften, hat mich dann doch überrascht.  OFDb

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