31.10.2015

RISE OF THE ANIMALS - MENSCH VS. BIEST (2011)

„Rise of the Animals“ ist ein Amateurfilm der sich der Idee von „Panik in der Sierra Nova“ bedient, dass jegliche Tierarten urplötzlich ein aggressives Verhalten aufweisen und zur tödlichen Gefahr für den Menschen werden. Im Gegensatz zur Vorlage nimmt sich Wojciks Werk keineswegs ernst und lässt ebenso wie „Rabbits“, "Slugs" und „Killerhunde“ auch harmlose Vertreter der Tierwelt auf die Menschheit los. Schildkröten und Rehe dürfen hier ebenso mordlüstern werden wie Krokodile und Bären, die von Natur aus dem Menschen nicht gut gesonnen sind.

Wojcik begnügt sich damit die Komik einzig auf die Angriffe der Tiere und die Gegenwehr der Menschen zu beziehen, wobei man diesbezüglich auf einen augenzwinkernd enorm hohen Blutgehalt setzt. Das funktioniert aufgrund der herrlich billig zurecht getricksten Goreeffekte auch zunächst ganz gut, noch mehr jedoch aufgrund des Verwendens von Stofftieren und Handpuppen, die für ein ordentliches Trash-Happening sorgen. Diese für jeden sichtbar wiederzuerkennenden Puppen hätten auch das strikte Einhalten der pflichtgemäß vorhersehbaren öden Handlung überspielen können und den Verzicht allen weiteren Aspekten des Streifens keine zusätzliche Komik zu bescheren. Aber leider vertraut man nicht einzig dem Trash-Effekt niedlicher Puppen und springt auf den fragwürdigen Erfolgszug des CGIs mit auf.

Nach einem guten Einstieg wenn eine Gruppe Jugendlicher in einer Waldhütte von Hirschen und Rehen attackiert wird, wird jegliche weitere Tierattacke nur noch mit aus dem Computer stammenden Tiergattungen absolviert, so dass die Mundwinkel des Publikums recht rasch nach unten zeigen. Zwar ist die Animation absichtlich schlecht programmiert und weit unter dem was selbst ein Amateurfilm leisten könnte, aber das ist in seiner leblosen und uncharmanten Art eben nicht so lustig wie der Einsatz drolliger Puppen, zumal die schlechten CGI-Effekte nicht sehr weit unter dem Niveau dessen liegen was uns die TV-Filme des Senders SyFy in ihren Fließbandproduktionen vor die Nase setzen.

Und genau darin liegt das Problem. Wenn man in die Handlung keine Komik investiert und einzig auf den Gaggehalt schlechter Computeranimationen setzt, unterscheidet man sich kaum sichtbar von den ernstgemeinten Beiträgen heutiger B-Filmchen des Genres. Einzig die übertriebene Brutalität der Tiertötungs-Szenen hebt sich von den einschläfernden SyFy-Filmen ab, was in seiner unkorrekten Art in Zeiten vom hohen Ansehen von Tierschutz für Restsympathie sorgt, obwohl Tierschutz im Gegensatz zu manch anderem Öko-Getue eigentlich nicht kritisiert werden muss. „Rise of the Animals“ provoziert die Extremisten dieses Bereichs, die auch am Gewaltpotential des berühmten Moorhuhn-Spieles Anstoß nahmen, wohingegen jeder normal denkende Mensch über besagte Szenen schmunzeln kann (oder zumindest mit den Achseln zucken), eben weil sie völlig realitätsfern inszeniert sind. 

„Rise of the Animals“ ist nicht wirklich gelungen, aber da er nur eine kleine Amateurproduktion ist, dem Tierschutz völlig grundlos und damit lustig den Mittelfinger zeigt und anfangs mit Stofftieren und Puppen sogar richtig lustige Szenen aufweist, kann man ihn sich trotz seiner drögen und monotonen Geschichte als Vielseher des Trash-Bereichs durchaus mal ansehen. So untalentiert die Bande auch vorgeht, sie hat zumindest Spaß in ihren Szenen, mehr als es der Zuschauer je haben könnte. Aber der ein oder andere Moment beschert diesem uninspirierten, ideenlosen Billigfilmchen tatsächlich manchen Hingucker.  OFDb

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