24.03.2025

Filmtagebuch - Zuletzt gesichtet (4)

Da mir zur Zeit die Motivation üblicher Besprechungen fehlt, möchte ich die letzten Sichtungen zumindest mal mit Kurzkommentaren versehen:

 

What Keeps You Alive (2018)

Die lange Vorphase, gerade mit dem Wissen um was es später gehen wird, ist gelungen, wenn uns zwei Figuren nahe gebracht werden, wenn auch eine nur, und wir wissen nicht wer von beiden, in ihrer Täuschung. Das zu schnelle Einweihens des Warums und die Positionierung des Bösewichts zur eiskalten Routine-Killerin lassen den Streifen jedoch in eine Richtung tendieren, der ihm Potential raubt. Wenn aus dem reinen Kampf zweier Frauen nun noch eine Geiselnahmesituation wird, wird "What Keeps You Alive" endgültig austauschbar, wenn auch mit spannenden Momenten versehen.  OFDb 

 

Bloodbath (2013)

Wenn es lediglich um harte Momente geht, um Provokation und dem Ausreizen von Grenzen, dann hauen Horrorfilme in meinen Augen nicht hin. Und dass "Bloodbath" mit seiner brasilianischen Herkunft eine andere Mentalität bietet, als all jene, an die wir uns im Filmbereich bereits gewöhnt haben, ändert leider auch nichts daran wie stumpf und emotionslos das Ganze ausgefallen ist. Der dreckige Touch im Sumpf an Armut, Geilheit und Brutalitäten mag gelungen sein, eine Motivation dem stumpfen Treiben folgen zu wollen, habe ich nicht entwickelt - zumal nicht wirklich etwas erzählt wird und "Bloodbath" sich mit nichts Nennenswertem von Fließbandprodukten wie diesen abhebt.  OFDb 


Cuckoo (2024)

Stilistisch atmet der Film das gehobene Niveau eines "Raw" oder "Hatching", und sein Mut etwas zu thematisieren, das üblicher Weise im Trashbereich zu Hause ist, spricht ebenfalls für den gut besetzten Streifen. Der Spannungsaufbau und die Erwartungshaltung in der ersten Hälfte bieten einen sehenswerten Film, aber der Mangel an wahrem Tiefgang, wenn schließlich mitten im gewöhnungsbedürftigen "Trash"-Bereich gebadet wird, samt Schießerei zweier feindlich gesonnener Gegner der Heldin, lässt dann doch erkennen, dass "Cuckoo" nicht in einer Liga mit den Vergleichswerken spielt - abgesehen vielleicht von der finalen, empathischen Entscheidung zweier Figuren.  Wiki

 

Eine Faust geht nach Westen (1981)

Eine kurzweilige Geschichte, ein gut aufgelegter Bud Spencer und eine Synchro, die wundervolle Momente zaubert, ohne eine Dauerberieselung an Sprüchen vorzunehmen, sind die klaren Pluspunkte dieser sympathischen Western-Komödie. Einzig mit der Figur des Indianers wurde übertrieben, dessen Darsteller hätte man besser in Schranken weisen müssen, so derbe wie er pausenlos Klamauk zelebriert. Aber auch er hat seine gelungenen Momente. "Eine Faust geht nach Westen" schafft den Drahtseilakt aus herzenswarm und familientauglich, aber nicht anbiedernd lieb oder kitschig. Genau so muss ein Zwischendurch-Spencer-Film zwischen seinen großen Werken ausfallen.  Wiki  

 

The Last Spark of Hope (2023)

Ob man in derartig üblen Endzeit-Zeiten tatsächlich den Wechsel des neuen Passworts verpasst, sei einmal dahin gestellt, zeigt aber erste Schwächen in dem, was dem an sich reizvollen Szenario generell fehlt: das tiefer gehende Denken, eine wahre Auseinandersetzung mit der kreierten Welt. "2001" und die Parodie "Dark Star" zeigten wie wunderbar die Diskussion mit einer Maschine ausfallen kann, das hier besprochene polnische Werk belässt es bei Ansätzen den Roboter zum Umdenken zu bringen, mit einer Hauptfigur im Zentrum, die immer naiv hofft auf etwas Menschliches im Gegner zu suchen, anstatt ihn mit Logik zu überlisten. Das hätte einen intelligenten Autor benötigt. Das Fehlen eines solchen ist so ärgerlich, wie die Entscheidung ein professionelles Programm, anstatt eine K.I., als Gegner zu wählen. Viel Potential, kaum etwas davon erreicht!  Wiki 

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