Der Wissenschaftler Gilbert McKenna wird während seiner Arbeit einer
merkwürdigen Strahlung ausgesetzt. Von nun an verwandelt er sich im
Schein der Sonne in ein reptilienartiges Ungetüm mit aggressivem
Charakter...
Wenn ein Monsterfilm aus den Tiefen des 50er Jahre Schundkinos sich auf das Leiden des Mutierten konzentriert, anstatt auf gewohnte Monsteraction, dann ist das eigentlich eine lobenswerte Angelegenheit. Geht man diesen anderen Weg jedoch auf „The Hideous Sun Demon“-Art hat man bereits verloren.
Zwei Regisseure, zwei Drehbuchautoren, ein Ideengeber und ein Verantwortlicher für die Dialoge wurden benötigt um diesen Filmmüll zu erstellen. Nicht einer dieser vielen Leute schien das Talent für kurzweilige Erzählweise zu beherrschen. Scheinbar beschäftigte diese „Kreativen“-Crew nur ein Gedanke: Wie können wir den Film kostengünstig in die Länge strecken?
Der Unfall mit dem alles beginnt wird nicht gezeigt. Stattdessen gibt es einen ellenlangen Anfangsdialog, durch den wir erfahren dürfen was passiert ist und einiges anderes, das nicht interessiert. Zwischendurch streckt man den Streifen mit Auftritten einer Nachtclub-Sängerin. In diesen Szenen hält man die Kamera gnadenlos auf sie und das so konsequent lange, bis das Lied zu Ende ist. Zwischendurch wird immer wieder viel geredet, leider meist uninteressantes Zeug, das dank mangelndem Schauspieltalent, wie üblich für das Genre seiner Zeit, durch nichts positives aufgefangen wird.
Der kurzgehaltene Monsterpart ist ebenso uninteressant. Zwar hinterlässt die Reptilienmaske einen trashigen Eindruck, sie ist im Hinblick auf ähnliche Filme aber nichts ungewöhnliches und ist im direkten Vergleich zu Monstren a la „It – The Terror From Beyond Space“, „Der Schrecken vom Amazonas“ oder „Horror Of Party Beach“ zu banal.
Zudem darf der Zuschauer nie eine Verwandlung sichten. Uns wird lediglich das Ergebnis vorgesetzt, ein Blick auf den Mutationsprozess gibt es nicht, obwohl dieser bereits Jahrzehnte zuvor in „Dr. Jekyll und Mr Hyde“ mit Frederick March oder „Der Unsichtbare“ Anwendung gefunden hatte. „The Hideous Sun Demon“ ist zwar keine Großproduktion, aber mit etwas mehr Drehzeit wäre da sicherlich etwas möglich gewesen.
Die Geldknappheit kann man auch an ungewöhnlichen Ecken erkennen. So schien es z.B. keinen Mikrofonschwenker zu geben. Der Ton ähnelt der Theater-Akustik, was im Gegensatz zu dort in einem Film atmosphärisch zum Desaster wird.
Dass hier Anfänger am Werk waren merkt man zudem daran, dass schlecht ausgeleuchtet wurde. Schatten fallen nicht wie sie sollten, Kameras stehen auf der lichtfeindlichen Seite, damit die Kulisse schöner eingefangen wird.
In der Endlosschlange des Nulltalents reiht sich schlussendlich auch noch der Komponist mit ein, der sich zwar an der typisch aufbrausenden Musik seiner Zeit orientiert, eine solch simple Tonabfolge aber nicht schlicht kopiert bekam und stattdessen unmotiviertes Geklimper den Weg in die Ohren des Zuschauers finden lässt. Ob Terrormusik oder seichte Melodien für tragische und ruhige Szenen, nie weiß der Soundtrack zu gefallen. In seinen besten Momenten ist er neutral.
Das Werk läuft schlichte 74 Minuten, macht aber den Eindruck 2 Stunden zu laufen. Selbst Richtung Finale bekommt das Treiben nicht mehr Pepp. Hier orientiert man sich an „King Kong und die weiße Frau“, was damals keine Seltenheit war. So ähnelt das Finale des hier besprochenen Filmes z.B. stark jenem aus „The Monster Of Piedras Blancas“. Der war ähnlich lahm, hatte aber ein ulkigeres Ungeheuer zu bieten.
„The Hideous Sun Demon“ ist nicht zu empfehlen. Im Gegensatz zu vergleichbaren Streifen ist er wenn überhaupt diesmal dem Horror- und Science Fiction-Fan eher ans Herz zu legen, als dem Freund von Trash. Meiner Meinung nach sollten aber beide Seiten die Finger von diesem auf Zelluloid gebannten Stück Langeweile lassen. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen