Spanien, deine Horrorfilme - das Land das heute des öfteren mit gelungenen Gruselfilmen punktet war in den 70er Jahren für seine unbedarften, naiven Schmuddelfilmchen bekannt, welche nur naivste Gemüter gegruselt haben. Die Werke mit Paul Naschy stehen diesbezüglich ganz vorne an, sind es doch meist besonders unsinnige Filme, denen man einen gewissen Charme, meist dominant beruhend auf unfreiwilliger Komik, nicht absprechen kann.
Ein Jahr nach dem völlig idiotischen und deshalb herrlich amüsanten „Blutrausch der Zombies“ drehte Naschy „Blutmesse für den Teufel“, der sich damit begnügt von schwarzen Messen und fremdgesteuerten Menschen zu handeln. Besondere Spezialeffekte benötigt man dafür nicht, und selbst die obligatorisch simplen werden nicht glaubwürdig umgesetzt. Das ist schon einmal ein Punkt für die unfreiwillige Komik.
Freilich macht auch nichts von dem was wir sehen Sinn. Hirnlose Protagonisten tappen unglaubwürdig handelnd durch eine Sinn-freie Geschichte, bei deren Umsetzung, ähnlich den Ed Wood,Jr.-Filmen, weder auf Tag und Nacht geachtet wurde, noch der Gesamtüberblick über den zeitlichen Rahmen der Geschichte vorhanden war. So findet eine Zeremonie zwar nach sieben Monden statt, ein in einem Haus verbarrikadiertes Pärchen hat nach Film-eigener Logik in genau diesem Zeitabschnitt jedoch die Zeit damit verbracht sich eingesperrt zu schützen - freilich so handelnd, aussehend und motiviert als wäre lediglich eine Nacht vergangen.
Das komplette Unvermögen des Regisseurs ist ebenso wenig zu übersehen wie das jeglicher anderer Beteiligter vor und hinter der Kamera. Ein schönes Beispiel für das Fehlen von Talent zur Entfachung einer stimmigen Atmosphäre zeigt sich in der Kopie eines in klassischen Horrorfilmen häufig angewendeten Klischees, jenes einer hell gekleideten Gestalt, welche mit einer Kerze in der Hand durch ein unheimliches Schloss wandert. Die Zutaten sind vorhanden, die Wirkung bleibt fatal scheiternd komplett aus, so ganz ohne stimmigen Grund-Ton, der nötigen Kameradistanz und dem fehlenden Feingefühl aus einer Schloss-Kulisse mehr herauszuholen als aus der einer durchschnittlichen Wohnung.
„Blutmesse der Zombies“ (Alternativtitel) fehlt es an allem, und das könnte ihn zu einem solch wunderbar schundigen Vertreter des Trash-Films machen wie besagter „Blutrausch der Zombies“, doch so ganz weiß die übersprudelnde unfreiwillige Komik auf Spielfilmlänge nicht zu überzeugen. Langeweile legt sich über das eigentlich amüsante aufdringliche Unvermögen, einfach weil die Geschichte zu wenig hergibt, sprich den Zuschauer selbst für einen schundigen Trivialfilm nicht genügend fordert. Na, Glückwunsch für diese wunderliche Leistung!
Dass Gore-Freunde zumindest bedingt zufrieden gestellt werden, weil Werke dieser Art gewollt klassischen Grusel recht skurriel mit allerhand Bluteffekten mixten, erklärt wohl auch warum ein belangloser Streifen wie dieser überhaupt noch auf DVD gepresst wurde, wenn man einmal bedenkt wie viele Werke ähnlicher „Qualität“ in Vergessenheit geraten sind. Amüsant sieht anders aus, aber so ganz verkehrt machen kann man als Trash-Fan bei einem Paul Naschy-Film eigentlich nichts. In einer Runde zu ein paar Mann lässt sich „Mark Of The Devil 4“ (Alternativtitel) zumindest halbwegs amüsiert durchhalten. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen