„Outpost - Zum Kämpfen geboren“ bot eine sympathische Abwechslung im Sumpf der eher schlechten Filme über das Thema Nazi-Zombies. Als Steve Parker 5 Jahre später „Outpost 2 - Black Sun“ nachschob, vernachlässigte er leider den Charme des Erstlings auf Kosten einer Art „Resident Evil“-Variante seines Stoffes, was ein deutlich mageres Ergebnis zur Folge hatte. Dass eine weitere Fortsetzung, gerade ein Jahr nach der ersten gedreht, wieder in eine positive Richtung schwenken könnte, hatte ich so nicht erwartet, bin ich aufgrund des Endes von Teil 2 doch davon ausgegangen die Geschichte ginge nun mit der Nazi-Zombie-Killerin aus dem Mittelteil der Trilogie weiter.
Glücklicher Weise entschied man sich für einen anderen Weg, und so ärgerlich der zeitliche Schritt zurück für Werke wie „Cold Prey“, „Ginger Snaps“ und Co auch ausgefallen war, für die „Outpost“-Reihe war es der richtige Schritt Teil 3 vor den Ereignissen der ersten beiden Teile spielen zu lassen und somit wieder an jenem Pluspunkt anknüpfen zu können, der das Geheimnis des Funktionierens von Teil 1 war: die Strategie im Kriegseinsatz.
Zwar kommt „Outpost 3 - Operation Spetsnaz“ ähnlich wuchtig daher wie Teil 2 und damit nicht ganz so besonnen wie der Start der Reihe, aber auch hier begleiten wir eine Truppe Soldaten, die den Masterplan der Nazis verhindern will. Mag es sich im hier besprochenen Film auch eher um einen Einzelkämpfer handeln der im Mittelpunkt steht, trotz aller Team-fähigen und solidarischen Eigenschaften, so ändert dies nichts daran dass der alte Schwerpunkt wieder einmal besser greifen kann, als das zu inflationäre Einsetzen von Nazi-Zombies wie im direkten Vorgänger. Inwieweit die hier aufgezeigten Experimente noch mit der Maschine aus dem ersten Teil übereinstimmen, kann ich aufgrund der zeitlichen Differenz die zwischen beiden Sichtungen liegt nicht mehr beurteilen, spielt aber auch keine wirkliche Rolle, immerhin kann man diesen Teil 3, ebenso wie seinerzeit Teil 2, auch ohne die Vorkenntnisse der vorangegangenen Teile verstehen.
Für die Schluss-Szene wäre es von Vorteil, die kann man nur mit Kenntniss eines der Vorgänger genießen, ansonsten ist es aber egal ob der Zuschauer weiß, dass er es hier mit der zweiten Fortsetzung einer Reihe zu tun hat, eine Information die nicht jeder Titel offen Preis gibt, was Markt-technisch sicherlich auch besser so ist, hat die Reihe doch nie einen solch großen Bekanntheitsgrad erhalten wie die schwächere „Dead Snow“-Reihe.
Inszeniert hat Teil 3 diesmal ein Verwandter von Steve, ein gewisser Kieran Parker, der mit dem hier besprochenen Film sein Debut ablieferte und das komplette Gelingen seines Streifens auf einen Mann setzt: Bryan Larkin in der Hauptrolle des Dolokhov, einem Wolf ohne Gnade, einem strategischen Überlebenskämpfer ohne Furcht und Gewissen, quasi einem Kampfhund des Krieges, den niemand zum Freund will, der im Krieg jedoch besser auf deiner Seite stehen sollte. Wenn er im Finale fast schon auf „Phantomkommando“-Art den Nazis den Arsch aufreißt, dann ist dies wie ein Befreiungsakt für den Zuschauer, der vorher der brutalen Willkür der hassenswert gut besetzten Deutschen ausgesetzt war.
Das ist billigste Psychologie zum Manipulieren des Publikums, angereichert mit dem massentauglichsten Pluspunkt des Horrorfilms, den Gore-Effekten, weiß aber in einem solch simpel gestrickten Film wie „Outpost 3 - Rise of the Spetsnaz“ (Alternativtitel) zu gefallen. Schon Teil 1 war lediglich ein unterhaltsamer, aber kein großartiger Film. Und mag Teil 3 auch nicht ganz an ihm heran reichen, so ist er doch zumindest nah dran, was nach dem eher enttäuschenden Teil 2 eine positive Überraschung ist. Wer nicht zu viel erwartet wird als Freund des Genres zumindest ordentlich unterhalten. OFDb
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