20.04.2019

ZOMBIE DEATH HOUSE (1987)

Mit "Zombie Death House" hat John Saxon, Nancys Vater aus "Nightmare - Mörderische Träume", sein Regie-Debüt abgeliefert, und es sollte seine letzte Tätigkeit in diesem Feld bleiben. Das ist verständlich, wenn man sich das Ergebnis dieses eigentlich reizvoll klingenden Stoffes angesehen hat. Nun geht einiges Missglücktes auch auf das Konto der drei Drehbuchautoren, immerhin ist die Chose zur Kosteneinsparung unglaubwürdig ausgefallen, vieles ergibt keinen Sinn, und der simple Plot wird unnötig umständlich erzählt. Aber die dröge Umsetzung, das Fehlen der Gesamtübersicht, die unnötigen Wiederholungsschnitte zu Beginn, und das dort unübersichtliche Treiben, vernachlässigt aufgrund in den Vordergrund gerückter, zu aufgesetzter Actionszenen, zeigen neben unbrauchbarer Schauspielführung, dass der liebenswerte B-Darsteller in seinen sympathischen Schmuddelfilmchen als Darsteller besser aufgehoben ist, als auf dem Regiestuhl.

Die recht nett zurecht gemachten mutierten Amokläufer sind zu wenige an der Zahl und zu selten zu sichten, als dass deren Treiben die lahme Umsetzung etwas angenehmer beeinflussen könnte, und die Goreeffekte gehen zwar in Ordnung, sind aber nicht halb so extrem ausgefallen wie das was die Filmfiguren über die Geschehnisse äußern. Der Hauptdarsteller weiß nicht zu wirken, den Vietnamveteran kauft man ihm ohnehin nicht ab, und es ist lächerlich dass er auf den Erinnerungsfotos von dort bereits seine mittellangen Haare hatte. Derartige unfreiwillige Witzigkeiten sind leider ebenfalls rar gesät, zur Trashperle verkommt "State Prison" (Alternativtitel) somit leider nicht. Dabei würde gerade das versteifte Spiel vieler schlecht Besetzter hierzu beitragen. Wie verkrampft hier Prügeleien stattfinden, anderweitige Choreographien u.a. durch zu langsames Umsetzen, missglücken, oder im Falle der blonden Wissenschaftlerin bereits das Agieren in Form von verkrampftem Stehenbleiben nach ihren aufgesagten Sätzen innerhalb der selben Szene negativ auffällt, ist wahrlich ärgerlich zu nennen, auch für einen simplen, kleinen B-Movie, der kein großes Kino sein möchte.

Die ersten 20 Minuten werden mit einer zu ausführlichen Vorgeschichte verplempert, in welcher eindimensionale Figuren eindimensional bleiben, Unnötigkeiten erzählt werden, bereits Gewusstes noch einmal verdeutlicht wird und an sich nur reißerische Sehwerte wie Nacktheiten und Verfolgungsjagden präsentiert werden, wahrscheinlich weil sie auf diese Weise im Handlungsort Gefängnis angekommen nicht mehr einzusetzen sind. Off-Kommentare, um überhaupt mit der zu ausführlich ausgefallenen Vorgeschichte mitzukommen, sprunghafte Handlungsabfolgen und anderweitiger Mist zeigen auf, dass selbst das unnötig gestreckte Vorgeschehen noch zeitlich eingedämmt wurde, um irgendwann endlich mit der Hauptgeschichte zu beginnen. Mich würde es nicht wundern, wenn da erst im Nachhinein getrickst wurde und viele fertiggestellte Szenen entfernt und zurechtgestutzt werden mussten, um die Eingangsphase zeitlich nicht noch extremer auszureizen. Leider ist auch mit Ankunft im Gefängnis weiterhin das große Warten angesagt. Hier versagt auch der relativ häufig anzutreffende humoristische Grundton, wenn es um die Schwulitäten der ein Leben lang Einsitzenden geht.

Kurzum zeigt uns "Death House" (Originaltitel) nichts was uns gelungene Mutanten- und Zombiefilme zuvor, sowie Stallones "Lock Up" zwei Jahre später, besser vorgesetzt haben. Saxons Werk weiß nicht was es wirklich sein will, ist für einen Fun-Horror zu ernst ausgefallen, für einen guten Genrebeitrag zu schluderig und für die kleine Unterhaltung zwischendurch zu dröge. Hier wird der in den Spät-80ern noch vorhandene trockene Erzählton, der meist zu gefallen weiß, zu einem mörderisch langweiligen Stilmittel. Und der leichte Anflug analytischer Raffinessen (Zum Tode Verurteilte Mörder werden ironisch gemeint zu mordenden Bestien, Gefangene werden zu den Guten, wohingegen das Militär böse Absichten tätigt und dabei das Volk in Gefahr bringt, anstatt es zu beschützen, durch Überspitzung verschiedene Formen des Strafvollzugs als Experimentieren mit Gefangenen zu kritisieren, die Verschlechterung im Verhalten der Häftlinge hervorheben, anstatt dass eine Verbesserung des Sozialverhaltens stattfindet...) wirkt nie intellektuell sinnvoll oder überzeugend vorgetragen und ist an mancher Stelle vielleicht auch eher Zufall anstatt beabsichtigtes Einbringen. "Zombie Death House" klingt theoretisch nach einem netten, kleinen Happening für zwischendurch, ist aber guten Gewissens jedem Freund der 80er Jahre Videothekenfilmchen von abzuraten.   OFDb

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