Auch wenn sie thematisch in eine andere Richtung schwenkt, so ist doch nicht zu übersehen, dass die britische Produktion "Die Nächte der Würgerin" von dem 15 Jahre zuvor entstandenen amerikanischen Horrorfilm "Katzenmenschen" inspiriert wurde, und allein schon aufgrund des Fehlens des dort so wertvollen analytischen Aspekts kann Alfred Shaughnessys Werk diesem so gar nicht das Wasser reichen. Stumpfer kommt er daher, verworrener, nicht wirklich durchdacht erscheinend, was ihn im Gegensatz zu seinem Vorbild eher zum schlichten Werk seiner Gattung macht, anstatt zu einem großen Genre-Beitrag.
Nun bietet uns der Horrorbereich jede Menge derart geprägte Ergebnisse, die sich vom Unterhaltungswert jedoch angenehm von den tatsächlich missglückten Streifen ihrer Art unterscheiden, doch zu solch einem Produkt will "Cat Girl" (Originaltitel) ebenfalls nicht werden. Hierfür schafft es Shaughnessy, dessen hier besprochenem Debüt lediglich zwei weitere Filme folgen sollten, einfach nicht eine spannende, düstere und/oder dichte Grundatmosphäre zu schaffen, die das zu belanglose tatsächliche Treiben ein wenig auffangen könnte. Positiv fällt auf, dass die Hauptfigur nicht sympathisch gezeichnet ist, und die Beziehung in der sie sich befindet alles andere als harmonisch und durchschnittlich zu nennen ist. Stößt diese ungewöhnliche Hauptfigur auf den schrulligen Butler und ihren Onkel mit unfreundlichem Auftreten und ungewöhnlichem Haustier, besitzt "The Cat-Woman" (Alternativtitel) nach banaler Anfangsphase zumindest einen gewissen skurrilen Touch. Die simplen Attacken auf schwache Nerven mittels des Raubtieres und anderweitige maue Versuche dem Zuschauer mit schlichten Mitteln Angst und Unbehagen zuzuführen, rücken jedoch zu gewollt in den Vordergrund und bieten den ominösen Elementen somit zu wenig Raum, um grotesk genug faszinieren zu können.
Begreift man erst einmal, dass das Ergebnis wesentlich gewöhnlicher ausgefallen ist, als es (ohnehin viel zu banal abgefilmt) bislang schien, wird dem Streifen nun auch die verworrene Art zum Verhängnis, mit welcher er es einfach nicht schafft uns die Umstände, in denen sich die Hauptrolle befindet, erklärbar zu machen. Das beginnt mit wenig aufklärenden Worten des Onkels seiner Nichte den Fluch bezüglich gegenüber, mit welchen niemand auf das was kommt vorbereitet wäre, und das endet mit einem unausgegorenen Blick auf die Frage ob Leonora nun ein Katzenwesen ist, lediglich per Gedankenkraft den Jaguar lenkt, oder einer familiär ansteckenden Geisteskrankheit unterliegt. Eine Zeit lang mag diese offene Frage dem mauen Film noch einen halbwegs funktionierenden Motor liefern, ernüchternd stellt man jedoch fest, dass der Weg zum Ziel weder aufregend, noch befriedigend auflösend ausgefallen ist. Verhängnisvoll kommt dem Gesamtergebnis zusätzlich noch die zu sprunghafte Entwicklung seiner Protagonistin in die Quere, welche der Glaubwürdigkeit des Stoffes und dem ohnehin schwer zu findenden Zugang zur Filmrealität ein weiteres Beinchen stellt. "Die Nächte der Würgerin" fehlt es an qualitativen, wie quantitativen Schauwerten um zu gefallen, und selbst aus nostalgischer Sicht ist das Ergebnis zu belanglos ausgefallen, als dass man es, bei all der vorhandenen interessanteren Konkurrenz, ernsthaft wem Filminteressiertes ans Herz legen könnte. OFDb
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