Der Doktor und seine Begleiter jagen einem mächtigen Buch hinterher, welches ein sehr alter Time Lord vor vielen Jahren, entgegen der Gesetze, mit auf die Erde gebracht hat, und welches ihm jetzt von einem Fremden entwendet wurde, der damit den heimlichen Ort aufspüren möchte, an dem die Time Lords einst ihre Verbrecher eingesperrt haben...
Vereinigung anstatt Unterwerfung...Man ist es aus älteren Folgen der Originalserie "Doctor Who" gewohnt, dass es immer mal Zeichentrickepisoden gibt, da das Originalmaterial von einst zerstört wurde. "Shada" besitzt innerhalb der einzelnen Folgen des Sechsteilers immer wieder gezeichnete Sequenzen, und dies hat einen anderen Grund. Als Schlussabenteuer der 17. Staffel im Jahre 1980 gedacht, wurden die Dreharbeiten aufgrund eines Streiks seinerzeit unterbrochen und das vorhandene Material nie im TV ausgestrahlt. 1992 bekam der Stoff auf VHS zwar eine Veröffentlichung, aber er war weiterhin unkomplett wie eh und je und wurde von Tom Baker, dem Darsteller des vierten Doktors, per Kommentare um die inhaltlichen Lücken seiner fehlenden Sequenzen ergänzt. 2017 bot man wahren Fan-Service, indem man das Gerüst an vorhandenen Szenen mit Animationssequenzen vervollständigte, die mit den noch lebenden Darstellern von damals synchronisiert wurden, sodass das Abenteuer nun komplett zu bewundern ist. Das erfreut nicht nur, da es sich um eine richtig gut erzählte Geschichte handelt, sondern auch weil man durch diese Vorgehensweise einmal genau beobachten kann, wie durcheinander solch ein Abenteuer tatsächlich gedreht wird, verstärkt sich zwar die Anzahl an Animationsszenen von Folge zu Folge, aber echt gedrehtes Material ist bis zum Schluss vorhanden, ebenso wie gezeichnete Sequenzen von der ersten Folge an verwendet werden mussten.
Ich weiß nicht warum es in der Phase des vierten Doktors so viele Time Lords und Ladys auf die Erde verschlagen hat (er selbst benannte uns einmal als Lieblingsspezies und fand dies selbst sehr unprofessionell) und ob dies in einer der vielen Episoden, die es nicht nach Deutschland schafften, thematisiert wird, aber von dieser wackeligen Grundlage einmal abgesehen ist "Doctor Who - Shada" eine wundervolle Geschichte, voll von fantasiereichen Einfällen, tollen Wendungen und sympathischen Randideen. Ob es das unsichtbare Ufo ist, die Idee ein Buch in seiner Existenz rückwärts durch die Zeit reisen zu lassen, ob es die alternative TARDIS ist, der Plan des Bösewichts, der "Biomüll" seiner Pläne, die Wahrheit eines Oberkriminellen und damit wieder einmal die Unfehlbarkeit der Time Lords widerlegend (inklusive ihrem fragwürdigen Bestrafungsmodell), das 150minütige Abenteuer besteht aus allerhand (weiteren) interessanten Zutaten innerhalb einer flott erzählten Geschichte, die von Anfang an funktioniert und schnell interessiert und fasziniert. Schön auch dass man als Deutscher erstmals so richtig in vollem Umfang K-7, den Roboterhund des vierten Doktors, erleben darf. Und freilich freue ich mich auch für all die Beteiligten vor und hinter der Kamera, dass ihr Arbeitseinsatz derart spät doch noch bewundert werden kann, es wäre echt schade, wenn es nie dazu gekommen wäre. Gleiches gilt für die Geschichte an sich, die nicht einfach ein Füllabenteuer ist, und aufgrund ihrer Größe sicher informierte Freunde der Serie damals enttäuscht haben dürfte, als diese erfahren mussten, dass es nicht zu einer Ausstrahlung kommt. Wiki
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