Bruce Riley dokumentiert auf einer seiner vielen Reisen das Leben und
die Geheimnisse der Zombies, deren Taten von den meisten Menschen noch
heute falsch interpretiert werden...
Zombie Hunter...
Wenn Regisseur Moritz Stieber sich an einen Zombiefilm heranwagt, dann weiß man, dass man keinen Gruselfilm zu erwarten hat. Der Mann tut das was er am besten kann und präsentiert mit „The Wildlife Explorer“ eine Komödie.
Angelehnt an den Tierexperten Steve Irwin und seiner Dokumentarreihe „Crocodile Hunter“ stapft Irwin-Verschnitt Riley durch die Botanik und bringt uns die freilebenden Untoten mit ihrer Lebensweise und ihren Ritualen einmal näher. Besonderes Augenmerk richtet man hier auf das Sexualleben der Zombies, was etwas plump klingen mag, den negativen Bereich aber erst streift, wenn man dem Geschlechtsakt der lebenden Toten beiwohnen darf. Im zuvor theoretischen Bereich weiß die Idee jedoch zu punkten, inhaltlich sowieso, aber inszeniert über den Monolog eines externen Experten wird die Szene gar zum Highlight des Kurzfilmes.
Ganz neu ist die Idee einer Zombie-Dokumentation sicherlich nicht. Bereits der Kurzfilm „What To Do In A Zombie Attack?“ wusste zu gefallen, griff dort hauptsächlich jedoch die Idee aus „Fido“ vorweg, die Zombie-Doku zu nutzen, um das biedere Bild vergangener Tage Amerikas vorzuführen. Stiebers Film geht eher Richtung „Danger! 50.000 Zombies“, in welchem das Team von „Shaun Of The Dead“ und „Hot Fuzz“ zeigte, wie man sich in freier Wildbahn bei Zombieangriffen zu verteidigen hat.
Genau dies ist zunächst auch Schwerpunkt in Stiebers Streifen. Wir lernen Regeln für den Umgang mit Zombies und dem Verhalten im Angriffsfall kennen, und die stellen erste Ernüchterung dar, hatte ich mir gerade vom Regisseur des lustigen „Nesn Nose“, der auch mit seinem Frühwerk „Checkmate“ die Lachmuskeln zu strapazieren wusste, etwas mehr erwartet. Nicht falsch verstehen, auch „The Wildlife Explorer“ ist gelungen, aber ich hatte ständig das Gefühl, dass mit diesem Konzept mehr möglich gewesen wäre.
Schade, zeigt Stieber auf der anderen Seite doch sehr deutlich, dass er bereits aus wenigen Möglichkeiten das beste herauszuholen weiß. Geld war Mangelware, digitale Spezialeffekte sollten so eingebracht werden, dass sie nicht kontraproduktiv wirken, und so darf man Verteidigungsstrategien beiwohnen, die nicht nur lästige Zeit für Choreographien einsparen, sondern auch Geld. Ein Glück kann man da nur sagen, denn wo andere Amateurfilmer nun die Schlachtplatte ausgebreitet hätten, da nutzt der Regisseur den Klamauk als Füllmaterial, der von wunderbar infantilen Nackenschlägen bis hin zu Methoden aus der Katzenzähmung reicht. Ein solcher Humor ist sicherlich nicht jedermans Geschmack, aber meiner allemal.
„The Wildlife Explorer“ war ein Projekt für einen Kurzfilm-Wettbewerb und entstand somit unter zeitlichem Druck. Hat man dies im Hinterkopf, ist es verzeihlich, dass Stieber nicht ein bisschen mehr aus dem Projekt herausgeholt hat. So hätte ich z.B. die Idee reizvoll gefunden, den gebissenen und infizierten Bruce Riley weitermoderieren zu lassen, jedoch im Zombiesinne. Spontan fiele mir als Vergleich der Spruch „Wir brauchen mehr Cops“ aus „The Return Of The Living Dead“ ein, um zu verdeutlichen wie ich das meine. Mag sein, dass ordentlich Seitenhiebe auf „Crocodile Hunter“ vorhanden sind, die den Film letztendlich reichhaltiger machen, aber da ich diese Doku-Reihe nie gesehen habe, kann ich das nicht beurteilen. Allerdings weiß ich, dass gerade die Parodie das Spezialgebiet des österreichischen Regisseurs ist.
Kennt man seine anderen Werke, so darf man doch recht überrascht sein, dass „The Wildlife Explorer“, der übrigens in englisch mit deutschen Untertiteln gedreht wurde, nicht völlig unblutig ausgefallen ist. Erwarten sollte man in diesem Bereich jedoch nicht zu viel, da gibt es ein wenig CGI-Blut zu sichten und das typische „wir futtern dem Metzger seine Ladentheke leer, die wir zuvor auf den Körpern der Opfer ausbreiten“. Da kommt es dem Film sichtlich zu Hilfe, dass er eine Komödie ist, bedeutet gerade Letzteres in vielen ernsten Produktionen doch schon häufig den Todesstoß.
Von Glück muss man hier jedoch nicht reden, denn kennt man Stiebers filmische Vergangenheit, weiß man, dass ihm dies bewusst ist. Man weiß, dass er sich seinen Mitteln fügt und Einschränkungen immer in ein Gewand presst, das sich gut kleidet. So nutzt er den Doku-Stil, um detailreichere Spezialeffekte bei Zombie-Attacken zu umgehen, und man ist ihm nicht böse drum, da diese filmische Ausrede viel besser zum fertigen Werk passt, als das was stattdessen hätte kommen müssen: ein wenig überzeugendes, billig umgesetztes Effektgewitter an Einbissen, Blutfontänen, all dem was zeitlich nicht möglich war, um es glaubhaft und bereichernd umzusetzen.
Wer sich im Amateursektor des Zombiefilms auskennt, weiß dass dies viele Filmemacher nicht davon abhält, dies trotzdem zu tun. Mit Schaudern erinnere ich mich an den langweiligen „Infekt“, dem im eigenen Blut ertrunkenen „Zombie 90 - Extreme Pestilence“ oder dem mittelmäßigen „Zombie Bloodbath“, dessen Schwachpunkt es war Blut- und Kampfszenen nicht glaubhaft darzustellen, solche Momente aber trotzdem zum Mittelpunkt des Streifens zu machen.
Kurzum: Stieber begeht diesen Fehler nicht und liefert eine ordentliche Arbeit ab. Sieht man einmal von der pubertären Sexszene ab, die noch einmal das junge Alter des Regisseurs verdeutlicht, weiß „The Wildlife Explorer“ eigentlich zu gefallen. Aber wie gesagt: ich denke da hätte es noch mehr Möglichkeiten gegeben Witze über die Laufzeit zu verteilen, bietet doch gerade der Dokubereich dafür so viele Möglichkeiten. Nichtsdestotrotz ist allein schon das eigene Fazit des Streifens einen Lacher wert, orientiert es sich doch an einer bekannten Weisheit Spinnen betreffend.
„The Wildlife Explorer“ war ein Projekt für einen Kurzfilm-Wettbewerb und entstand somit unter zeitlichem Druck. Hat man dies im Hinterkopf, ist es verzeihlich, dass Stieber nicht ein bisschen mehr aus dem Projekt herausgeholt hat. So hätte ich z.B. die Idee reizvoll gefunden, den gebissenen und infizierten Bruce Riley weitermoderieren zu lassen, jedoch im Zombiesinne. Spontan fiele mir als Vergleich der Spruch „Wir brauchen mehr Cops“ aus „The Return Of The Living Dead“ ein, um zu verdeutlichen wie ich das meine. Mag sein, dass ordentlich Seitenhiebe auf „Crocodile Hunter“ vorhanden sind, die den Film letztendlich reichhaltiger machen, aber da ich diese Doku-Reihe nie gesehen habe, kann ich das nicht beurteilen. Allerdings weiß ich, dass gerade die Parodie das Spezialgebiet des österreichischen Regisseurs ist.
Kennt man seine anderen Werke, so darf man doch recht überrascht sein, dass „The Wildlife Explorer“, der übrigens in englisch mit deutschen Untertiteln gedreht wurde, nicht völlig unblutig ausgefallen ist. Erwarten sollte man in diesem Bereich jedoch nicht zu viel, da gibt es ein wenig CGI-Blut zu sichten und das typische „wir futtern dem Metzger seine Ladentheke leer, die wir zuvor auf den Körpern der Opfer ausbreiten“. Da kommt es dem Film sichtlich zu Hilfe, dass er eine Komödie ist, bedeutet gerade Letzteres in vielen ernsten Produktionen doch schon häufig den Todesstoß.
Von Glück muss man hier jedoch nicht reden, denn kennt man Stiebers filmische Vergangenheit, weiß man, dass ihm dies bewusst ist. Man weiß, dass er sich seinen Mitteln fügt und Einschränkungen immer in ein Gewand presst, das sich gut kleidet. So nutzt er den Doku-Stil, um detailreichere Spezialeffekte bei Zombie-Attacken zu umgehen, und man ist ihm nicht böse drum, da diese filmische Ausrede viel besser zum fertigen Werk passt, als das was stattdessen hätte kommen müssen: ein wenig überzeugendes, billig umgesetztes Effektgewitter an Einbissen, Blutfontänen, all dem was zeitlich nicht möglich war, um es glaubhaft und bereichernd umzusetzen.
Wer sich im Amateursektor des Zombiefilms auskennt, weiß dass dies viele Filmemacher nicht davon abhält, dies trotzdem zu tun. Mit Schaudern erinnere ich mich an den langweiligen „Infekt“, dem im eigenen Blut ertrunkenen „Zombie 90 - Extreme Pestilence“ oder dem mittelmäßigen „Zombie Bloodbath“, dessen Schwachpunkt es war Blut- und Kampfszenen nicht glaubhaft darzustellen, solche Momente aber trotzdem zum Mittelpunkt des Streifens zu machen.
Kurzum: Stieber begeht diesen Fehler nicht und liefert eine ordentliche Arbeit ab. Sieht man einmal von der pubertären Sexszene ab, die noch einmal das junge Alter des Regisseurs verdeutlicht, weiß „The Wildlife Explorer“ eigentlich zu gefallen. Aber wie gesagt: ich denke da hätte es noch mehr Möglichkeiten gegeben Witze über die Laufzeit zu verteilen, bietet doch gerade der Dokubereich dafür so viele Möglichkeiten. Nichtsdestotrotz ist allein schon das eigene Fazit des Streifens einen Lacher wert, orientiert es sich doch an einer bekannten Weisheit Spinnen betreffend.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen