09.06.2014

GEGEN JEDEN ZWEIFEL (2009)

Es ist schon etwas schade, dass sich für den erfahrenen Cineast die finale Wendung so überraschungsfrei guckt, was sich ganz einfach durch die Art der Inszenierung einzelner Szenen, und am deutlichsten in jener, in welcher Nicholas vom Hund in die Wade gebissen wird, zeigt. Glücklicher Weise mindert das den Sehwert von „Gegen jeden Zweifel“ nur gering, ist das Thriller-Drama doch angenehm routiniert erzählt und stilistisch gut umgesetzt, so wie man es von einem Thriller mit Michael Douglas erwartet. Der hatte mit Regisseur und Autor Peter Hyams bereits beim eher unbekannten „Ein Richter sieht rot“ zusammen gearbeitet. Warum es erst so spät zu einem erneuten gemeinsamen Film kam ist mir nicht bekannt. Nun verkörpert Douglas aber auch nur die große, wichtige Nebenrolle, während zwei Jungmimen im Zentrum stehen, er etwas mehr als sie, was sich im letzten Drittel ändert, ein weiteres Indiz um den Braten etwas früher zu riechen als es Hyams lieb ist.

Wer also Filme wie „Das Urteil - Jeder ist käuflich“, „Ein perfekter Mord“ oder „Das Leben des David Gale“ mochte wird auch hier fündig werden. Auch wenn Hyams Werk ruhig eine Spur spannender hätte ausfallen können, so ist ihm doch ein überdurchschnittlicher Film gelungen, dem der letzte Schliff zur großen Empfehlung fehlt. Dank gut agierender Schauspieler, einer gekonnten Optik und seinem stilistischen Flair ist „Beyond a Reasonable Doubt“ (Originaltitel) besser ausgefallen als das was Hyams üblicher Weise abliefert. Ich erinnere da nur an „Stay Tuned“, „Das Relikt“ und „End Of Days“, die alle eher mau bis durchschnittlich ausgefallen sind. Dass sich Hyams nach seinem Tiefflieger „A Sound Of Thunder“ noch einmal derart erholt, sprich eine Chance bekommt einen solch professionell produzierten Kinofilm umsetzen zu dürfen, hätte ich nicht mehr erwartet, zumal „Gegen jeden Zweifel“ nach vier Jahren Spielfilm-Pause Hyams erste Regiearbeit nach dem Science Fiction-Debakel mit Heike Makatsch war.  OFDb

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