„Planet des Grauens“ beginnt zunächst recht interessant, allein schon weil es an Bord eines Raumschiffes in einem Film aus dem 50er Jahren kein Meer an blinkenden Lichtern zu sehen gibt. Und die Theorie der Zeitreise wird überraschend wissenschaftlich fundiert erläutert. Dass man den Streifen trotzdem nicht all zu ernst nehmen sollten zeigen kurz nach der Landung die putzigen Riesenspinnen, die so gar nicht bedrohlich wirken wollen, so niedlich wie sie aussehen, von ihrer Größe her weit davon entfernt mit den Riesenspinnen aus „Tarantula“, „Die Rache der schwarzen Spinne“ oder „Cat Women of the Moon“ mitzuhalten.
Edward Bernds, der bis in die 50er Jahre fast nur Kurzfilme gedreht hat und u.a. auch für die Regie von „Die Rückkehr der Fliege“ verantwortlich war, liefert zunächst noch ein sympathisches Filmchen ab. Zumal der Streifen nicht nur vom Roman „Die Zeitmaschine“ klaut, sondern auch diverse Ideen aus „Teenage Caveman“ und „Planet der Affen“ vorweg nimmt. Ein gewisser Respekt ist da durchaus gerechtfertigt, zumal der Streifen nach anfänglichen Attacken durch Riesenspinnen und menschlichen Mutanten den Grad an reißerischen Schauwerten fast auf null herunter fährt, um von nun an eine Geschichte zu erzählen, die von den Problemen der letzten zivilisierten Menschen der Zukunft handeln, die den Ist-Zustand besagter Zeit gar nicht als Problem ansehen.
Spätestens wenn der Mensch der 50er Jahre ungefragt meint das Schicksal der fremden Gesellschaft beeinflussen zu müssen, sollten auch dem letzten Zuschauer die Parallelen zur späteren Science Fiction-Serie „Raumschiff Enterprise“ auffallen. Die Geschichte könnte fast eins zu eins für eine Episode übernommen werden, und das wäre für das Publikum auch sicher die angenehmere Variante gewesen, denn auf Spielfilmlänge zieht sich „Der verfluchte Planet“ (Alternativtitel) ungemein in die Länge. Und aufgrund dessen das nichts aufregendes mehr passiert und nur noch sinnleer darüber debatiert wird ob die Menschen der Zukunft gerettet werden müssen oder nicht, wird der Streifen auch penetrant langweilig.
Es ist fraglich ob der eher uninteressante Haupt-Erzählstrang der Geschichte als 45 Minuten-Episode funktioniert hätte ohne zu langweilen. Ich glaube zumindest nicht daran, denn „World Without End“ (Originaltitel) weiß ab der Ankunft im Wohnkomplex der kultivierten Menschen durch so ziemlich gar nichts mehr zu gefallen. Hin und wieder bekommen wir die Technik der Zukunft vorgesetzt. Und ab und an darf es unfreiwillig komisch werden, wenn der Amerikaner der 50er Jahre eine Gesellschaft nicht verstehen will, die sich gut begründet dem Herstellen von Waffen verweigert. Aber das ist alles was wenig um interessiert dran zu bleiben. Da haben die Quantitäten zu Beginn wesentlich mehr wach gehalten als der Pseudo-Tiefsinn der geschwätzigen Haupt-Story.
Wäre „Planet des Grauens“ intelligent erzählt, könnte man mit dem heruntergeschraubten Tempo und der Dialoglastigkeit locker mithalten. Aber ein „Alarm im Weltall“ will Bernds' Werk so gar nicht werden. Zu trivial ist das Drehbuch ausgefallen, und zu ereignislos ist der Schwerpunkt der Geschichte, der einfach nur langweilt und selbst Science-Fiction-Nostalgiker desinteressiert zurück lässt. OFDb
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