Am Tag der Beerdigung seiner Mutter, erfährt der mittlerweile
erwachsen gewordene Sohn des verstorbenen Wissenschaftlers, was der
Hintergrund dessen rätselhaften Todes war. Trotz einer von da an
startenden Fliegenphobie macht er sich gegen die mahnenden Worte seines
Onkels daran, die Arbeit seines Vaters fortzusetzen. Sein Laborpartner
ist jedoch nicht der, für den er ihn hält...
„Die Fliege“ war ein großer Erfolg. Zu recht, wie ich meine, guckt er sich doch abgesehen von einigen wenigen unfreiwillig komischen Szenen, welche ihm die Zeit beschert hat, auch heute noch richtig gut. Schon damals galt das Gesetz, was gut ankommt muss fortgesetzt werden, also erschien gerade ein Jahr später „Die Rückkehr der Fliege“. Diese bot dem Zuschauer nun das, was Teil 1 umgangen hatte. Jedoch nicht um Kosten zu sparen, sondern um den Schwerpunkt auf die Dramatik und den unheimlichen Aspekt zu setzen. Dieser Schachzug ermöglichte es, dass die wahnwitzige Idee nicht völlig lächerlich umgesetzt wurde. Teil 2 haut nun mitten rein in den Trash und lässt zur zweiten Filmhälfte einen Mann mit Fliegenkopf umherlaufen.
Was nutzt die Anwesenheit des großartigen Vincent Price, wenn der komplette Film sich bereitwillig der Lächerlichkeit preisgibt? Zwar wurde der inhaltliche Fehler vermieden, nicht rein zufällig dem Protagonisten von Teil 2 das selbe passieren zu lassen, wie dem Wissenschaftler aus Teil 1, das wären einfach zu viele Zufälle gewesen (diesen dummen Fehler beging man erst zu Beginn der Blockbuster-Ära mit „Der weiße Hai 2“), der Alternativgrund, warum der Forscher diesmal zur Fliege wird, ist jedoch auch nicht sonderlich befriedigend, zumal er auf der Fliegenphobie des Sohnemannes aufbaut, die jedoch nur zwei mal kurz aufblitzt.
Insgesamt ist die Fortsetzung viel zu simpel und vorhersehbar aufgebaut. Ideen sind aus den Fortsetzungen von „Frankenstein“ und „Der Unsichtbare“ entnommen, ansonsten orientiert man sich am klassischen Mutantenfilm seiner Zeit. Ein Unterhaltungswert ist immerhin vorhanden, jedoch ein eingeschränkter. Trashfans bekommen mehr geboten, als der typische Genrefan. So darf man wie gesagt viele Szenen sehen, in denen ein Fliegenmann umherläuft, Leute attackiert und ständig seinen künstlichen Kopf gerade rückt, damit er nicht runterplumpst. Das ist schon sehr witzig.
Lustig ist auch eine Szene zu Beginn, in der man beobachten darf, wie der Regen dem fahrenden Auto folgt, während der rechte Teil des Bildschirms trocken bleibt und großflächiger wird. Was soll Vincent Price da noch groß herumreißen? Er spielt ohnehin relativ lustlos. Der restliche Cast gibt sich Mühe, fehlbesetzt wirkt hier niemand.
Kleine Verbesserungen gibt es im Bereich der Spezialeffekte. Die Miniaturfliege mit dem weißen Kopf ist nun besser, wenn auch immer noch simpel, getrickst. Schön sieht auch das Meerschweinchen aus, das statt seiner Pfoten Menschenhände besitzt und mit den Fingern wackelt. Sein großes Gegenbild mit den flauschigen Pfötchen sieht dafür um so bescheuerter aus. Man bekommt den Eindruck, der Mann sei aus einem „Zotti“-Film entsprungen und wird in Punkto Lächerlichkeit nur noch von dem Fliegenmann getoppt, der immerhin dem Trashfan gibt, was der gerne sieht.
Zumindest lernte man aus Teil 2. „Der Fluch der Fliege“ sollte die nächste Fortsetzung werden, auch kein herausragender Film, aber wenigstens nicht so lächerlich wie „Die Rückkehr der Fliege“ und wieder mehr auf Drama gesetzt. OFDb
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