24.12.2016

COLLAPSE OF THE LIVING DEAD (2010)

Man sieht dem Film in seiner Videooptik, dem schlichten eintönigen Setting und der geringen Anzahl an Sprechrollen an wie kostengünstig er ausgefallen ist. Das komplette Geld wurde scheinbar in das Zombie-Make Up gesteckt, denn dies lässt nichts zu wünschen übrig, ganz im Gegenteil zu den nicht überarbeiteten Schussgeräuschen, die wie Platzpatronen klingen und jedweder anderen Schwäche, die automatisch mit einer billig umgesetzten actionreicheren Szene einhergeht. So tut es der etwas zu durchschnittlich ausgefallenen Produktion ganz gut, dass es den Regisseuren Jason Bolinger und Insane Mike Saunders ohnehin viel eher darum geht an George A. Romeros Anfängen mit „Die Nacht der lebenden Toten“ anzusetzen, als die Zombies noch zur Nebensache in ihrem eigenen Genre wurden und die Ruhe über der Action dominierte.

Zwar schaffen es die Verantwortlichen des Streifens durch seine nah an der Überforderung angelehnten Trauer und seinen anderweitigen Problemen eine Identifikation mit Robert aufzubauen, so dass zumindest eine Person nicht all zu 08/15 ausfällt, Innovationen lässt die erste Stunde jedoch ebenso vermissen wie eine Erklärung all dessen was passiert ist. Vieles wirkt unsinnig und widersprüchlich, „Collapse of the Living Dead“ bekommt einen unglaubwürdigen, willkürlichen Touch, inmitten einer Geschichte, die es zur Zeit in einer Schwemme an Zombiefilmen viel zu oft zu sehen gibt.

Mit dem letzten Akt in den letzten 20 Minuten erklärt sich alles von selbst, aber diese muss man erst einmal erreicht bekommen, so durchschnittlich und gleichzeitig kostengünstig wie „Nightmare of the Living Dead“ (Alternativtitel) ausgefallen ist. Nun wendet sich endlich das Blatt, die Geschichte wird aus einer anderen Perspektive erzählt und erhält damit wesentlich mehr Reize als die Stunde, die dem voraus ging. Zwar ist die Idee nicht neu und dem Kurzfilm „Zomfobia“ entliehen, da den aber meist nicht einmal eingefleischte Horror-Allesseher kennen ist das egal, zumal „Collapse“ (Originaltitel) die Idee besser umsetzt und mehr Zeit besitzt sich ihr zuzuwenden.

Verraten werden soll die Auflösung freilich nicht, aber es bleibt die Frage offen, ob „Collapse of the Living Dead“ besser ausgefallen wäre, wenn man den Zuschauer früher eingeweiht hätte. Ich weiß es nicht, mag es doch sein dass sich die Idee tatsächlich nur als Kurzfilm, oder wie hier für einen Schluss-Twist eignet. So oder so braucht man den Film jedoch trotzdem nicht gesehen haben, macht seine finale Innovation aus dem Produkt doch trotzdem nicht mehr als ein halbgares Routineprodukt für Allesseher des Genres. Somit bleibt eine Empfehlung ebenso aus wie bei besagtem Kurzfilm, auch wenn das hier besprochene Werk über winzige Pluspunkte verfügt.  OFDb

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