Dass sich diese Geschichte zu einem derart Action-reichen Finale hoch schaukelt, wie es innerhalb der Reihe seinesgleichen sucht, würde man nie erwarten und überrascht trotz mittelmäßiger CGI-Effekte äußerst positiv. Ohnehin entwickeln sich die einzelnen Geschichten trotz aller nach wie vor vorhandenen Theatralik und Teenie-Schmuserei äußerst interessant und oftmals erwachsen. Mehr als einmal wird der Zuschauer getäuscht, überrascht und einem Wechselbad der Emotionen ausgesetzt, in dieser Hinsicht funktioniert die Fantasy-Seifenoper "Buffy - Im Bann der Dämonen" nach wie vor gut. Freilich bleibt es trotzdem stets lustig genug, wie z.B. die Folge um eine Schokolade zeigt, die Erwachsene in ihrem Verhalten wieder zu Jugendlichen macht. Und bemerkenswert bleibt für eine derart triviale Serie zudem die eigene Reflexion, z.B. dann wenn sie bewusst eine Wiederholung der Ereignisse vortäuscht, eben weil man es diesem Rezept locker zutrauen würde, um sich dann doch als innovativer und cleverer zu beweisen, als es scheint. Damit wird Staffel 3 weiterhin nicht zum Geniestreich - das würde ich bei dieser Wohlfühl-Feierabend-Stimmung, welche die Serie entfacht, auch nie wollen - aber zumindest beweist sie Raffinesse und kann nach etlichen Folgen somit noch immer herausfordern. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
05.12.2020
BUFFY - IM BANN DER DÄMONEN - STAFFEL 3 (1999)
Mit Staffel 3 geht eine Dekade zu Ende. Vieles wird nicht mehr so sein wie zuvor, allein schon weil die Highschool mit Ende des dritten Serienjahres ihren Abschluss findet. Dieser Bruch wird noch gewaltiger wie zum Ende der zweiten Staffel, und bis deren Fortsetzung zu alter Stärke gelangt, dauert ein wenig, tut die Neuorientierung in Staffel 3 doch schwerer als erwartet. Das liegt mitunter aber an der schrägen Weltsicht der Amerikaner und den Schuldzuweisungen Buffy gegenüber. Erst mit der Rückkehr der Harmonie in der Gruppe funktioniert die Serie wieder so gut wie zuvor. Und dann legt sie auch richtig los. Oz wird zum wahren Gewinn für die Gruppe, Willow wird durch die Zauberei endgültig vielschichtiger als zuvor, Angel bleibt ein interessanter Part, die neue Jägerin bietet allerhand Potential, von dem viel genutzt wird, und die Geschichte rund um Giles und eines Nachfolgers bereitet humoristisch und spannungsgeladen eine entscheidende Wendung vor, was die Abhängigkeit Buffys zum Rat der Jägerinnen betrifft. Der Endgegner enttarnt sich erst relativ spät und kann dementsprechend nicht so lächerlich wirken wie einige seiner Vorgänger, er entfaltet mit diesem Abstand aber auch nicht die nötige Mystik, um ihn als ehrfürchtigen Gegner wahrzunehmen. Er ist okay besetzt und charakterisiert, aber erst im Team mit Faith wird er im letzten Drittel der Staffel wirklich interessant.
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