Jankovics hatte zuvor fast nur Kurzfilme angefertigt und war an TV-Serien wie "Adolar" beteiligt, das könnte erklären warum er es nicht schafft sein an sich beeindruckendes Projekt auf Spielfilmlänge interessant zu halten. Der Erschöpfungszustand entsteht leider nicht nur einzig über die zu banale Erzählung, die mit ihrem einfachen Muster und den Wiederholungen den Zuschauer weit weniger intellektuell fordert, als es der Zeichenstil tut. Auch dieser sättigt sich irgendwann, wenn sich das, was die Animation so besonders macht, ebenfalls zu sehr wiederholt. Sorgten verschiedene Kunstrichtungen und ein sich stets im Wandel befindender Plot im japanischen Vergleichsfilm für ein nicht nachlassendes intellektuelles, wie auch psychedelisches Feeling, so verursacht "Fehérlófia" (Originaltitel) in seiner zu anstrengenden und monotonen Art Ermüdungserscheinungen, so lobenswert anders er auch beweist zu was Kino alternativ in der Lage sein kann. Auch ein wesentlich besserer, abwechslungsreicher Soundtrack tat "Belladonna" gut, während im hier besprochenen Animationsfilm auch hier eine Unterforderung stattfindet, die ebenso wie der Plot dem optischen Kunstanspruch nicht gerecht wird. "Sohn der weißen Stute" ist definitiv völlig anders ausgefallen, als jeglicher anderer Zeichentrick und damit nicht nur einen Blick wert, sondern auch ein Stück Innovation mit Existenzberechtigung, er richtet sich trotz künstlerisch hohem Anspruch jedoch eher an ein Publikum, das sich gerne in einen surrealen Rausch versetzen lässt, anstatt es auch bis zur letzten Konsequenz intellektuell zu fordern.
Tapfer bis zum Schluss dran geblieben war mein Hirn hinterher freilich ordentlich weggebretzelt, und es dauerte bis ich wieder in der Lage war halbwegs vernünftige und sortierte Gedankengänge zu vollbringen. "Sohn der weißen Stute" ist einer jener sehenswerten Filme, die ich gern mehr mögen würde, als ich es tue, und dessen bleierne Schwere leider nichts mit meiner Tagesform zu tun hatte. Die war gut, ebenso wie die meiner vielseitig cineastisch interessierten Mitsichter, denen es allen ebenso erging wie mir. Erleben sollte man diesen Film als Entdecker des ungewöhnlichen Kinos aber durchaus einmal, zumal es einige positiver ausgefallene Stimmen im Netz zu diesem Streifen gibt, also nur Mut liebe Leser! OFDb
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