Biologiestudent Vernie experimentiert mit einer Flüssigkeit, die ihn zu einer mordenden Bestie mutieren lässt...
Während des Vorspanns grinst uns zu einem ganz netten Song saudämlich Vernie, die Hauptperson des Films, von einem Fahrrad aus an. Die Kamera hält gnadenlos auf die schonungslose Hackfresse drauf. Schauspieler Pat Cardi spielt den Außenseiter dem übel mitgespielt wird entweder sehr brillant und overacted zugleich, oder er spielt einfach sich selbst. Der Trottel den er spielt ist derart unsympathisch gezeichnet, dass man eher zu seinen Peinigern hält als zu ihm und sich fragt, ob manches Mobbing nicht doch nur eine natürliche Reaktion ist und damit gerechtfertigt.
Cardi ist auch die einzige Person des Films, der man noch halbwegs zutraut wirklich noch zur Schule zu gehen. Alle anderen angeblichen Gleichaltrigen sehen dafür viel zu alt aus. Erster Punkteabzug der Maske! Viel lustigerer Punkteabzug der Maske: wenn Vernie sich in die titelgebende Bestie verwandelt, bekommt er etwas dunklere Wangen als zuvor beschert und sein Haar ist nicht mehr glatt gekämmt. Das war auch schon alles. Der Rest der Verwandlung wird durch Schauspiel umgesetzt. Ein Fuß hinkt schief dem anderen hinterher, und Vernie röchelt wie Darth Vader. Diese Veränderungen reichen bereits aus, damit keiner aus Vernies näherer Umgebung ihn wiedererkennt. "Wer sind Sie? Was wollen Sie?" fragt eine Lehrerin nur kurz vor ihrem Tod.
Was nur wenige Sekunden vor diesem Zitat passiert, ist noch viel lustiger. Da sitzt die strenge Lehrerin allein im Klassenraum und korrigiert Arbeiten. Plötzlich kommt das Verniemonster in den Raum hinein, macht das Licht aus und verschwindet in den Tiefen des dunklen Zimmers. Die Lehrerin, die eigentlich direkt neben dem Lichtschalter sitzt, zieht es vor anstatt diesen zu betätigen lieber mitten in den Raum hinein zu gehen und dabei zu rufen: „Machen Sie doch bitte das Licht wieder an!" Es ist zum Kaputtlachen.
„Die Teufelsbestie“, der anfänglich in Deutschland nur unter dem Titel „Die Bestie“ herauskam, strotzt nur so vor unsinniger und schlecht inszenierter Szenen. Um zu zeigen wie böse Vernies Mitschüler sind, klauen diese ihm sein Notizbuch, und Vernie ist dumm genug diesem Mobbing so viel Beachtung zu schenken, dass er immer wieder laut und verzweifelt ruft, man möge ihm doch das Buch wiedergeben. Er betont dumm wie er ist sogar, dass es das Wichtigste wäre was er besitzt. Er bietet sogar an man könne alles von ihm haben, wenn man es ihm nur wiedergäbe. Hätte er nur halb so viel Wind um seine Niederschrift gemacht, man hätte ihn noch immer verarscht, weil er trotzdem viel zu heftig reagiert hätte.
Zu den unfreiwillig komischsten Figuren des Streifens zählt zudem der ermittelnde Cop. Er ist ein echtes Genie in Sachen Kombination. Ihm wird mitgeteilt, dass in der Nacht eines Mordes jemand hörte wie Vernies Name gerufen wurde. Und eines von Vernies Reagenzgläser wurde sogar am Tatort gefunden. Das ist dem Kriminalisten aber nur eine Randbemerkung wert. Er nimmt lieber jemanden fest, der während der Tatzeit vor der Schule herumgelungert hat. Es wäre fast schon traurig zu nennen dass dieser Film ernst gemeint ist, wäre er damit nicht so unglaublich lustig und damit auf andere Art gut zu konsumieren als ursprünglich gedacht.
Schlechte Szenen gibt es zuhauf: Vernie schleicht seinen Opfern noch langsamer hinterher als Jason, dass es immer wieder verwundert wie er sie doch noch einholt. Der Hausmeister erschlägt einen Hamster aus reiner Raserei, weil seine Katze tot ist und zwingt Vernie sein Chemieprojekt zu trinken. Das sind alles höchst realistische Szenarien. Hier neigt keine Figur zum Überagieren. „Die Teufelsbestie“ habe ich schon oft geguckt. Er gehört neben "Hurra die Schule brennt" zu meinen liebsten Schrottfilmen. Wer unfreiwillige Komik gerne anhand von schlechten Dialogen und Handlungsunlogiken definiert und nur bedingt durch Maske und Effekte, der wird hier den Spaß seines Cineastendaseins erleben. OFDb
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